Olten SO: Geflüchteter (34) womöglich gesichtet – Polizei leitet Hinweis nicht vollständig weiter

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Olten SOGeflüchteter (34) womöglich gesichtet – Polizei leitet Hinweis nicht vollständig weiter

Der am 4. Oktober vor der Polizei geflüchtete 34-Jährige wurde womöglich auf einem Parkplatz gefilmt. Ein interner Fehler bei der Kapo Solothurn lässt den Hinweis aber versickern.

von
Mara Wehofsky
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Mit diesem Bild fahndet die Polizei nach dem Flüchtigen.

Mit diesem Bild fahndet die Polizei nach dem Flüchtigen.

Kantonspolizei Aargau
Das zentrale Detail des Hinweises wurde nicht weitergegeben.

Das zentrale Detail des Hinweises wurde nicht weitergegeben.

Kantonspolizei Solothurn
Die Kapo Aargau sucht weiter nach dem Geflohenen.

Die Kapo Aargau sucht weiter nach dem Geflohenen.

20min/Taddeo Cerletti

Darum gehts 

Ein in Aarau geflohener Straftäter  (34) wurde nach Recherchen des «Blick» womöglich in Olten SO gesichtet. Der Mann hatte es geschafft, beim Migrationsamt am 4. Oktober 2022 beim Aussteigen aus dem Gefangenenfahrzeug am Bahnhof Aarau zu flüchten. Kurz darauf filmte eine Überwachungskamera mehrere Männer auf einem Parkplatz in Olten. Ein Mann stieg in einen grauen Mercedes ein und wechselte bei offener Tür seine Schuhe. Der Gefangene soll bei seiner Flucht schwarze Crocs getragen haben. Diese Szene wurde von einer Überwachungskamera gefilmt. Der Besitzer der Überwachungskamera kontaktierte die Kantonspolizei Solothurn. 

Kantonspolizei leitet zentrales Detail nicht weiter

«Der Anruf wurde entgegengenommen und unmittelbar danach via Alarmzentrale Solothurn an die Alarmzentrale der Fall führenden Kantonspolizei Aargau weitergeleitet», sagt Astrid Bucher von der Kantonspolizei Solothurn zum «Blick». Inhaltlich seien jedoch einige Informationen nicht an die Kapo Aargau weitergeleitet worden: Die Aufnahmen aus der Überwachungskamera, die womöglich den Häftling zeigen, wurden nicht erwähnt. Die Meldung wurde daraufhin bei der Kapo Aargau nicht weiter bearbeitet. Die Solothurner Polizei bedauere den Fehler und thematisiere den Vorfall bei den betreffenden Mitarbeitenden. Inzwischen seien bei der Kantonspolizei Solothurn und Aargau weitere Hinweise eingegangen, welchen nach eigenen Angaben nachgegangen wird.

Der Mann hielt sich seit 2014 öfter in der Region auf und wurde mehrmals von der Polizei aufgegriffen. Der Tunesier hätte schon damals das Land verlassen müssen. Zwischen Februar 2018 und April 2019 soll er erneut Delikte begangen haben: Er soll seiner Freundin Knochenbrüche im Gesicht herbeigeführt sowie eine weitere Frau und zwei Männer verprügelt haben. Daraufhin wurde er 2019 verhaftet und letzten November in Olten zu einer Freiheitsstrafe mit anschliessendem Landesverweis und einer Geldbusse verurteilt.  

* Name geändert

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