Aargau: «Gegen Abzockerei» – Jungfreisinnige warnen auf legalem Weg vor Blitzern 

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Aargau«Gegen Abzockerei» – Jungfreisinnige warnen auf legalem Weg vor Blitzern 

Blitzer sollen zur Verkehrssicherheit beitragen und nicht als geheime Geldquelle dienen, so die Meinung der Jungfreisinnigen Aargau. Mit kreativen Blitzerwarnungen gingen sie nun dagegen vor. Konsequenzen drohen ihnen wohl nicht.

von
Vincent Vogler

Die Aktion der Jungfreisinnigen Aargau im Video.

Jungfreisinnige Aargau

«Wir beobachten immer wieder, dass Blechpolizisten dazu verwendet werden, um unrechtmässig Geld in die Staatskassen zu spülen», schreiben die Jungfreisinnigen Aargau in einer Mitteilung am Samstag. Beim Aufstellen von Blitzern sei nicht mehr die Verkehrssicherheit im Vordergrund, sondern dies habe vor allem monetäre Beweggründe, schreiben sie weiter. Die selbsternannte liberalste Jungpartei des Kantons griff aus diesem Grund in der Nacht auf Samstag zu einer kreativen Aktion: «Wir haben an ausgewählten Standorten, in der Nähe von Radarfallen, mit Plakaten zum vorsichtigen Fahren aufgerufen», sagt Tim Voser, Präsident der Partei, gegenüber 20 Minuten. 

Die Jungfreisinnigen Aargau dokumentierten das Vorgehen in einem Video. Darin sieht man, wie junge Männer in einer Nacht-und-Nebel-Aktion mit einem Hammer einen Holzpfeiler in die Erde klopfen und ein Plakat daran befestigen. «Fahre vorsichtig! Lass dich nicht abzocken!», steht darauf geschrieben. Präsident Voser ist sich sicher, dass dadurch einige Lenker einer Busse entgangen sind. Vor zwei bis drei Blitzern im Kanton Aargau seien die Plakate aufgestellt worden.

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Diese Plakate wurden in der Nacht auf Samstag vor Blitzern im Kanton Aargau angebracht.

Diese Plakate wurden in der Nacht auf Samstag vor Blitzern im Kanton Aargau angebracht.

Jungfreisinnige Aargau
Dahinter stecken die Jungfreisinnigen Aargau.

Dahinter stecken die Jungfreisinnigen Aargau.

Jungfreisinnige Aargau
Mit der Aktion wollen sie zur Verkehrssicherheit beitragen, ohne, dass Lenker Bussen zahlen müssen.

Mit der Aktion wollen sie zur Verkehrssicherheit beitragen, ohne, dass Lenker Bussen zahlen müssen.

Jungfreisinnige Aargau

Fall bei der Polizei nicht bekannt

Ziel sei es, die Verkehrssicherheit zu steigern, ohne dass man den Fahrern das Geld aus der Tasche zieht. Mit Konsequenzen seitens der Polizei rechnet Voser nicht: «Da wir nicht vor dem Radar gewarnt haben, sondern nur dazu aufrufen, vorsichtig zu fahren, sind wir überzeugt, dass wir uns im legalen Bereich bewegen.»

Der Kantonspolizei Aargau ist der Vorfall am Samstag nicht bekannt. «Bei uns sind keine Meldungen über solche Plakate eingegangen», sagt Polizeisprecherin Aline Rey. Dies mache die Einschätzung der Lage nochmals schwieriger. «Grundsätzlich ist das Warnen vor Blitzern in der Schweiz illegal», so Rey. Wer öffentlich vor einer solchen Kontrolle warne, begehe ein Offizialdelikt. In ihren Augen seien die Plakate aber keine Radarwarnungen. Solche Fälle müssten jedoch situativ juristisch abgeklärt werden. Ob es dazu kommt und ob die Plakate entfernt wurden, ist am Samstag noch unklar.

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