Ghosthunters: «Geister können sich an uns Lebende anheften»

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Ghosthunters«Geister können sich an uns Lebende anheften»

Der Verein Ghosthunters will im «Spuk-Hotel» Val Sinestra Geisterjäger ausbilden. Die Risiken für Teilnehmer: schlaflose Nächte und Besessenheit.

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Das Hotel Val Sinestra oberhalb Sent im Unterengadin. Hier soll es spuken, behaupten seit Jahren Spiritisten und Geisterjäger...

Das Hotel Val Sinestra oberhalb Sent im Unterengadin. Hier soll es spuken, behaupten seit Jahren Spiritisten und Geisterjäger...

Keystone/Arno Balzarini
...aber auch das Hotelpersonal: Fenster, die von Geisterhand wieder aufgehen, obwohl sie fest verriegelt wurden, Löffel die sich selbständig machen (NZZ) und Horden von Geisterjägern, die ihr Glück versuchen.

...aber auch das Hotelpersonal: Fenster, die von Geisterhand wieder aufgehen, obwohl sie fest verriegelt wurden, Löffel die sich selbständig machen (NZZ) und Horden von Geisterjägern, die ihr Glück versuchen.

Keystone/Arno Balzarini
Auch Tom Frei und Anita Voser von GhostHunters Schweiz waren schon dort.

Auch Tom Frei und Anita Voser von GhostHunters Schweiz waren schon dort.

zvg

Geister aufspüren, mit ihnen reden und sie wenn nötig vertreiben: Das Handwerk eines Geisterjägers sollen nun auch Ostschweizer lernen. Der Verein Ghosthunters Schweiz plant im Mai eine zweitägige Ausbildung für künftige Geisterjäger, und zwar im berüchtigten Spuk-Hotel Val Sinestra im Unterengadin. Im 100-jährigen Gemäuer soll seit Jahren ein Hausgeist spuken, der die Gäste und auch das Personal das Fürchten lehrt.

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«Wir haben bereits mehrere Interessenten aus dem Raum St. Gallen», sagt Vereinsgründer Tom Frei. Bereits heute zähle der rund 30-köpfige Verein mehrere Mitglieder aus der Ostschweiz. Die Teilnehmer erwarte eine umfassende Ausbildung im Aufspüren und Vertreiben von Geistern. «Nebst einigen medizinischen Grundlagen, wie etwa Erste Hilfe und das Wissen über Störungen wie Schlafparalyse werden wir verschiedene Geräte vorstellen, mit denen man Energien aufspüren kann», sagt Frei. Denn: «Was wir eigentlich jagen sind nicht Geister, sondern Beweise ihrer Existenz», erklärt er. Das Ausschlagen einer Nadel, ein Huschen über den Bildschirm, Umrisse auf Fotos – diese Zeichen sind den Ghosthunters Beweis genug. Doch wer offen sei und seine Sinne schärfe, könne auch ohne Geräte Geister sehen, sagt Frei.

Kräuterkunde und Schlafmangel

Nach dem Aufspüren geht es im zweitägigen Kurs auch um die Kommunikation mit den Geistern. «Dazu gehört mitunter viel Respekt, denn es handelt sich um die Energien Verstorbener, die nicht in die Parallelwelt gegangen sind, wo sie eigentlich hingehören», erklärt Frei. Das könne nach einem plötzlichen oder gewaltsamen Tod der Fall sein, oder auch, wenn beispielsweise Mörder ihren Schandtaten nicht ins Auge sehen wollten bevor sie sterben. «Diese Geister tricksen dann, und bleiben hier anstatt ins Jenseits zu gehen.»

Ziel der Ausbildung ist es, aus den Teilnehmern echte Geisterjäger zu machen, die auch selber unerwünschte Präsenzen vertreiben können. «Das sogenannte Clearing wird ebenfalls erlernt», sagt Frei. Dazu gehört auch Kräuterkunde, denn zum «Ausräuchern» benutzen die Ghosthunters weissen Salbei. Da die Teilnehmer vornehmlich in der Nacht unterwegs sein werden, ist Schlafmangel vorprogrammiert: «Wir werden unsere Kurse nachts im Badekeller des Hotels abhalten, wo früher Gebrechen kuriert wurden.»

Wie heilt man Besessene?

Auch andere Risiken soll es geben: «Geister können sich an uns Lebende anheften und unser Verhalten ändern», sagt Frei. Beim letzten Besuch des Val Sinestra habe sich der Geist eines Kindes an seine Partnerin angeheftet. «Anita ist Fotografin, doch sie wusste nicht mehr, wie ihre Kamera funktioniert und verhielt sich auch sonst merkwürdig.» Teilnehmer müssten mit diesem Risiko rechnen, lernten aber auch, wie man Besessene «heilt». Um sein Leben fürchten müsse niemand, beschwichtigt Frei: «Nur in Hollywood bringen Geister Menschen um.» Kursbeginn ist der 12. Mai, die Kosten für Nicht-Mitglieder betragen 327 Franken.

Auf Geisterjagd mit den «Ghosthunters»

In einem Haus im Emmental soll es spuken. Um herauszufinden, ob das wahr ist, hat Tillate professionelle Geisterjäger für eine Nacht begleitet.

Tillate war mit den Geisterjägern unterwegs.

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