Roter Saturn: Geiz ist in der Schweiz noch nicht so geil

Aktualisiert

Roter SaturnGeiz ist in der Schweiz noch nicht so geil

Auch wenn sich Saturn-Kunden bisweilen um Schnäppchen prügeln: Die Schweizer Filialen des Elektronikhändlers schreiben noch weitgehend rote Zahlen.

von
Gérard Moinat
Noch eher Mangelware in der Schweiz: Saturn-Kunden.

Noch eher Mangelware in der Schweiz: Saturn-Kunden.

Der deutsche Elektronikriese Saturn mag es, mit seinen Neueröffnungen und Filialen-Geburtstagen in der Schweiz im Rampenlicht zu stehen. Geht es aber um die Geschäftszahlen seiner Schweiz-Tochter, gibt sich das Unternehmen zugeknöpft. Wer sich über den Geschäftsverlauf von Media Saturn Schweiz informieren möchte, muss den Umweg über die Muttergesellschaft, den deutschen Handelskonzern Metro Group, machen.

Versteckt in der Traktandenliste der Hauptversammlung vom 6. Mai findet sich eine Übersicht über die Jahresergebnisse sämtlicher Media- und Saturn Märkte in der Schweiz. Dass der Konzern den Marktbeobachtern solche Steine in den Weg legt, hat anscheinend gute Gründe: Wie das Fachmagazin «Home Electronics» diese Woche berichtet, schrieben 2010 drei der vier Saturn-Filialen hierzulande rote Zahlen.

Alleine Basel fast 8 Millionen Franken Verlust

So erwirtschaftete der 2009 eröffnete Saturn-Markt im Shoppingcenter Stücki in Basel im letzten Jahr ein negatives Jahresergebnis von satten 7,8 Millionen Franken. Auch die im April 2010 eröffneten Saturn Märkte Volketswil und Schönbühl verzeichnen 1,8 Millionen respektive 1,1 Millionen Franken Verlust.

Unter den Neueröffnungen schafft es lediglich der Saturn Markt Winterthur auf ein Quartalsergebnis von 33 000 Franken.

Sprecherin Manuela Tröndle rechtfertigt sich gegenüber «Home Electronics»: «Der Eintritt einer neuen Vertriebsmarke in ein neues Land benötigt immer mehrere Jahre, bis der Break Even erreicht wird. Dies zeigen auch unsere Erfahrungen aus anderen Saturn-Ländern.»

«Halten an Strategie fest»

Als Nummer eins im Elektrofachhandel in der Schweiz sei man überzeugt, dass Saturn mit der richtigen Strategie und vier weiteren Markteröffnungen – drei Saturn Märkte und ein Media Markt – weiterhin erfolgreich sein werde. «Wir halten an unserer dynamischen Expansionsstrategie fest», sagt Tröndle jedenfalls kämpferisch.

Die Media-Saturn-Holding ist neben den Saturn-Filialen zudem mit 18 Media-Märkten in der Schweiz vertreten. Bei Media Markt sehen die Ergebnisse aber deutlich besser aus: Nur Biel-Brügg rutschte 2010 mit fast 2 Millionen Franken in die roten Zahlen. Alle anderen Filialen machen Gewinn und setzen insgesamt über 1 Milliarde Franken um.

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