Studie über Corona: Geld und Familie halfen im ersten Shutdown gegen den Stress

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Studie über CoronaGeld und Familie halfen im ersten Shutdown gegen den Stress

Vieles ist anders während Corona, doch im ersten Shutdown offenbar nicht nur schlechter. Für einige hat dieser sogar zur Entspannung beigetragen.

Philippe Coradi
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Philippe Coradi
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Nach der als stressig empfundenen Zeit des Homeschoolings wurden Familien mit Kindern im Shutdown entspannter. 

Nach der als stressig empfundenen Zeit des Homeschoolings wurden Familien mit Kindern im Shutdown entspannter.

Felix Kästle/dpa

Im ersten Shutdown haben sich viele vermehrt einem Hobby zugewendet und konnten dadurch ihren Stress abbauen. 


Im ersten Shutdown haben sich viele vermehrt einem Hobby zugewendet und konnten dadurch ihren Stress abbauen.

20min/Celia Nogler
Wer gut ausgebildet ist und nicht zu knapp verdient, ging wesentlich entspannter durch den ersten Shutdown.

Wer gut ausgebildet ist und nicht zu knapp verdient, ging wesentlich entspannter durch den ersten Shutdown.

20min/Jacqueline Straub

Darum gehts

  • Eine Studie zeigt auf, dass gewisse Bevölkerungsteile im ersten Shutdown weniger Stress hatten als zuvor.

  • Gründe dafür sind ein guter Verdienst oder die Möglichkeit zum Homeoffice.

  • Homeschooling wurde als stressig empfunden, danach aber genossen Familien die Zeit.

Plötzlich Masken tragen, niemandem mehr nahe kommen, alle Läden sind zu. Die Corona-Pandemie stellt seit über einem Jahr die Bevölkerung immer wieder vor neue Herausforderungen. Man könnte meinen, das schlägt allen etwa gleich aufs Gemüt. Eine neue Studie des Schweizer Kompetenzzentrums Sozialwissenschaften (Fors) in Lausanne zeigt jetzt aber auf, dass es anders sein kann, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt (Bezahlartikel). Denn einigen ging es im ersten Shutdown (Mai/Juni 2020) offenbar fast besser als ein halbes Jahr zuvor.

Geld und Bildung helfen

Aber wer hatte denn ein tieferes Stresslevel im ersten Lockdown? Laut der Studie sind verschiedene Faktoren dafür auszumachen. Wenig überraschend: Wer gut ausgebildet ist und nicht zu knapp verdient, ging wesentlich entspannter durch den ersten Shutdown als Personen, deren Stelle unsicher war und mit Existenzängsten zu kämpfen hatten.

Dank Kurzarbeit mehr Zeit für Hobby

Auch kam heraus, dass Menschen in Kurzarbeit durchaus weniger gestresst waren, sie hatten auf einmal mehr Freizeit. Und auch die Arbeit im Homeoffice hat gemäss den Resultaten zu einer Entspannung der Psyche beigetragen, schreibt der «TA». Familien wurden nach der stressigen Zeit des Homeschoolings entspannter, als im «normalen» Alltag. Und wer die Möglichkeit hatte, von zuhause aus zu arbeiten, hatte weniger Stress.

«Fors» hatte Glück: sie hatten schon im Herbst 2019 eine Befragung zum Thema durchgeführt. Für die Resultate mussten sie nur noch einmal den selben Personen die gleichen Fragen stellen. Sie beantworteten sie für den Zeitraum Mai/Juni 2020.

So zeigte sich zum Beispiel, dass der Stresslevel bei Haushalten mit Kindern stärker zurückging, als bei solchen ohne Kinder. Zum Zeitpunkt der Umfrage war allerdings das vielerorts als stressig empfundene Homeschooling beendet.

Hast du oder hat jemand, den du kennst, Mühe mit der Coronazeit?

Hier findest du Hilfe:

BAG-Infoline Coronavirus, Tel. 058 463 00 00

BAG-Infoline Covid-19-Impfung, Tel. 058 377 88 92

Dureschnufe.ch, Plattform für psychische Gesundheit rund um Corona

Branchenhilfe.ch, Ratgeber für betroffene Wirtschaftszweige

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

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