Geldsorgen«Mit den Physios werden einmal mehr die Falschen bestraft»
Wegen einer geplanten Tarifanpassung läuft eine ganze Branche Sturm gegen das Bundesamt für Gesundheit – das sagt ihr dazu.

Der neue Plan des BAG ist den Physiotherapeutinnen und -therapeuten des Landes ein Dorn im Auge, deshalb wollen sie sich wehren. Viele aus der Community heissen dies gut.
Darum gehts
Der Bundesrat will eine Tarifanpassung bei den Physiotherapeutinnen und -therapeuten vornehmen.
Diesen ginge damit Geld verloren. Tausende Physios organisieren sich jetzt, um Widerstand zu leisten.
Während einige der Leserinnen und Leser sich hinter die Physiotherapeutinnen und -therapeuten stellen, sprechen ein paar von «Hokuspokus».
Der neue Plan des BAG ist den Physiotherapeutinnen und -therapeuten des Landes ein Dorn im Auge. Der Bundesrat will die Tarife senken, die Physios den Krankenkassen verrechnen können. Das würde zu sinkenden Einnahmen führen. Eine Schocknachricht für die Branche: Innerhalb von 36 Stunden kamen 25’000 Unterschriften für eine Online-Petition zusammen. Viele aus der Community heissen es gut, dass sich die Physios wehren.
So schreibt gwaeggi1 etwa: «Physio ist eine verhältnismässig günstige Therapieform. Nicht selten verhindert sie die Notwendigkeit einer zigfach teureren Operation. Wir können es drehen und wenden, wie wir wollen, wir brauchen die Therapeuten und sie kosten vielleicht viel mehr als letztes Jahr, aber immer noch sehr viel weniger als teure und teilweise unnötige Operationen.» Auch chuck1 findet den Ansatz des BAG nicht richtig: «Einmal mehr werden die Falschen bestraft. Krankenkassen-Bosse haben riesige Löhne und Boni – die sollten mal gekürzt werden. Der Bundesrat sollte am richtigen Ort sparen.»
«Die Sparmassnahmen sollten alle Tarife betreffen»
In Sachen Sparen haben viele der Kommentierenden verschiedene Lösungen. Kec etwa findet, dass man bei den Versicherungen anfangen sollte. Er nennt Zahlen: «In der Schweiz arbeiteten 2022 rund 48’215 Personen für die Schweizer Privatversicherer – was eine eindrückliche Zahl ist, wenn man bedenkt, dass es nur 18’000 PhysiotherapeutInnen hat.» Dass gespart werden müsse, sollte allen klar sein, meint dario213, aber: «Die Sparmassnahmen sollten alle Tarife betreffen, nicht nur die eines einzelnen Zweigs.»
Nici___ plädiert für eine Einheitskasse, da diese eine bessere Transparenz und Kontrolle ermöglichen würde. Basilgarrad sieht es ähnlich: «Das Einzige, was nützen würde, wären ein Prämienstufensystem und weniger Krankenkassen – im Ausland funktioniert es schliesslich auch.»
«Mehr Eigenverantwortung für die Gesundheit angebracht»
Aber nicht alle Leserinnen und Leser sind von den Plänen des BAG abgeneigt. So schreibt Mäxle2.0: «Wir haben generell zu viele Therapeuten, Psychiater und Psychologen, welche sich von den KK ernähren. Etwas mehr Eigenverantwortung für die Gesundheit wäre schon lange angebracht.»
Auch Heyyy scheint kein grosser Fan der Physioterapeutinnen und -therapeuten zu sein: «Statt ein bisschen Sport zu treiben, rennt man in die Physio, denn dort wird man gratis massiert und kann noch ein bisschen über seine Probleme plaudern. Viel zu oft wird eine Physiotherapie verschrieben, statt vernünftige Sportaktivitäten zu empfehlen.» Odermatt1 meint: «Heute verdienen diese Physios exzellent. Ich kenne die Zahlen aus eigener Erfahrung. Das ist Jammern auf sehr hohem Niveau.» Tscheggsch_es und n8jäger gehen etwas weiter. Sie stempeln Physiotherapien gar als «Hokuspokus» ab.
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