Ski-Weltcup: Abfahrt in Aspen wird wegen des Wetters abgebrochen

Frustrierter Odermatt«Witzrennen» in Aspen abgebrochen – Wetter lässt keinen fairen Wettkampf zu

Ab Startnummer sieben war eigentlich keine gute Fahrt mehr möglich. Die Jury entschied sich deshalb, das Rennen abzubrechen.

Noch wartet Marco Odermatt, der Abfahrtsweltmeister, auf den ersten Weltcup-Sieg in dieser Disziplin. Auch dank seinem Titel in Courchevel zählte er aber vor der ersten Abfahrt in Aspen zum grossen Favoritenkreis. Doch Odermatt spielte wie viele andere Athleten gar keine Rolle am Freitag. 

Der Grund dafür: viel Gegenwind! Odermatt verlor über 2,5 Sekunden auf den Führenden. Als er im Ziel seine Zeit sah, schüttelte er den Kopf und liess einen sarkastischen Spruch in die Kamera los. Im SRF-Interview sagte er: «Es ist schade so, schade für den Sport. Das ist ein Witz.» Odermatt sprach von einem «Witzrennen». Ihm sei klar, dass der Skisport draussen stattfinden würde, doch «wenn sich nun noch einer verletzen sollte, schiessen wir am Ziel vorbei», erklärte der Superstar.

Führender muss getröstet werden

Das sahen dann auch die Organisatoren ein – das Rennen wurde nach 24 Fahrern abgebrochen. Dies auch, weil neben dem Wind auch noch Schneefall und Nebel einsetzten. Am Samstag um 19 Uhr gibt es den nächsten Versuch – vielleicht hat Odermatt dann mehr Chancen.

Besonders bitter war der Abbruch dann für Adrian Smiseth Sejersted. Der Norweger zeigte mit Abstand die beste Fahrt und wäre wohl auch bei fairen Bedingungen im Kampf um den Sieg dabei gewesen. Für den 28-Jährigen wäre es der erste Sieg in seiner Karriere gewesen. Teamkollege Aleksander Kilde tröstete Sejersted im Ziel.

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Freitag, 03.03.2023

So bewertet Odermatt die Witz-Abfahrt von Aspen

Das Rennen wird abgebrochen!

Schluss und fertig für heute im US-Nobelskiort Aspen. Das Wetter lässt eine Weiterführung nicht zu.

Besonders bitter ist das Ganze natürlich für Adrian Sejersted, der von Teamkollege Aleksander Kilde getröstet wird. Für Sejersted wäre es der allererste Weltcupsieg gewesen – allerdings auch unter nicht wirklich fairen Bedingungen.

Wird das Rennen abgebrochen?

Das Gerücht macht die Runde, dass das Rennen abgebrochen wird. Noch sind nicht 30 Fahrer gestartet, was zur Folge hätte, dass das Rennen nicht gewertet wird.

Das sagt Kilde zum speziellen Rennen

«Es ist schon schwierig, aber Skifahren ist ein Aussensport. Ich freue mich sehr für meinen Teamkollegen Adrian Sejersted, das ist ein Sieg für ganz Norwegen. Ich habe es so gut wie möglich versucht. Morgen ist ein neuer Tag, schauen wir mal.» (SRF Sport)

24 Christof Innerhofer (ITA)

Wurde dem routinierten Südtiroler die Sicht zum Verhängnis? Innerhofer schafft es nicht bis ins Ziel, fährt am Tor vorbei.

Es folgt der nächste Rennunterbruch.

Ein frustrierter Odermatt im Interview

«Ich habe bereits im Starthaus gewusst, dass das Rennen mit Startnummer 15 schwierig werden würde. Es ist sehr schade für den Sport und auch wegen des Aufwands. Aus meiner Sicht war es eine gute Fahrt, ich habe viel riskiert. Das Ganze ist jedoch ein Witz, mit einem fairen Rennen hat das nichts mehr zu tun. Wenn sich nun noch einer verletzen sollte, schiessen wir am Ziel vorbei.» (SRF Sport)

23 Dominik Schwaiger (GER)

Es geht weiter mit dem nächsten Deutschen, der bei der ersten Zeitmessung satte zwei Sekunden verliert. Im Zielraum sind es über sechs (!) Sekunden Rückstand.

Rennen wieder unterbrochen

Die Frage, die sich langsam stellt: Wird überhaupt zu Ende gefahren? Die Sicht wird zunehmend schlechter.

Emotionen zu diesem Rennen

22 Andreas Sander (GER)

Er war im Abfahrtstraining der Schnellste von allen und verliert heute nach den ersten Metern über eine Sekunde auf Sejersted. Selten so etwas gesehen. Sander kommt mit einer Verspätung von vier Sekunden ins Ziel, ist noch langsamer als im Training.

Rennen unterbrochen, Rogentin im Interview

Momentan ist das Rennen unterbrochen.

«Es ist, wie es ist. Aber am Start habe ich schon gemerkt, dass die Bedingungen nicht ideal sind. Man ist sich bewusst, dass es schwierig wird. Trotzdem denkt man sich, dass vielleicht etwas drin liegt. Im Ziel kommt dann die Ernüchterung.» (SRF Sport)

21 Jared Goldberg (USA)

Die äusseren Bedingungen sind mittlerweile wirklich schlecht. Die Speedfahrer kämpfen sich mit Mühe und Not irgendwie nach unten, handeln sich grosse Rückstände ein. Goldberg hat immerhin noch ein kleines Lächeln übrig.

20 Thomas Dressen (GER)

So ist es. Dressen fährt jedoch ein paar Hundertstel schneller als Rogentin. Doch auch der Deutsche schüttelt im Zielraum verwirrt und unverständlich den Kopf.

19 Stefan Rogentin (SUI)

Der dritte Schweizer ist Rogentin, der auch nicht auf Touren kommt. Es ist schlichtweg nichts mehr möglich. Er handelt sich gar einen Rückstand von über vier Sekunden ein. Das dürfte sich so fortsetzen bei den weiteren Athleten.

18 Romed Baumann (AUT)

Die Bilder ähneln sich, nur dass die Rückstände zunehmend grösser werden. Der Deutsche Baumann ist neu Letzter des Klassements mit über drei Sekunden Rückstand.

16 Matteo Marsaglia (ITA)

Dem Italiener gelingt die Fahrt überhaupt nicht nach Wunsch. Er fährt noch hinter Odermatt auf den zurzeit letzten Zwischenrang.

Das sagt Niels Hintermann

«Wenn es bei meinem vierten Platz bleibt, ist es massiv unverdient. Ich hatte viel Gegenwind. Ich kam oben gut rein, im Steilhang zeigte ich aber schlechtes Skifahren. Die Saison ist etwas ärgerlich. In den Rennen funktioniert es nicht so wie in den Trainings.» (SRF Sport)

Fährt Eröffner Sejersted zum Sieg?

Es deutet derzeit alles darauf hin, dass Adrian Smiseth Sejersted mit der Startnummer 1 zum Weltcupsieg in Aspen fährt. Zuletzt hatte kein einziger Fahrer auch nur einen Hauch einer Chance.

15 Marco Odermatt (SUI)

Nun heisst es: «Daumen drücken!». Kann Odermatt diesem verrückten Rennen seinen Stempel aufdrücken? Der Weltmeister ist wohl der letzte ganz grosse Anwärter auf den Sieg.

Schon auf den ersten Metern verliert «Odi» eine halbe Sekunde auf Sejersted, ein Riesenrückstand. Und es wird leider nicht besser. Odermatt wird ebenfalls nichts ausrichten können. Keine Aufholjagd möglich, das Rennen ist wie verhext. Er verliert 2,64 Sekunden – unfassbar.

14 Travis Ganong (USA)

Nicht nur Clarey, sondern auch Ganong wird nach dieser Saison seine Karriere beenden. Was zeigt der Einheimische auf dieser tückischen Piste? Seine Fahrt dauert leider nicht lange. Ganong verschätzt sich und fährt am Tor vorbei. Der erste Ausfall.

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