Genanbau-Gesetz in Frankreich überraschend gescheitert
Die französische Nationalversammlung hat überraschend ein Gesetz zum Anbau von Genpflanzen gekippt. Ein entsprechender Antrag der Kommunisten wurde mit 136 zu 135 Stimmen knapp angenommen.
Während einige Abgeordnete der regierenden konservativen Partei UMP der Abstimmung fernblieben, stimmten Sozialisten und Kommunisten geschlossen gegen die umstrittene Neuregelung.
Nach der Niederlage beauftragte Premierminister François Fillon, der im Parlament eigentlich über eine breite Mehrheit verfügt, den Vermittlungsausschuss von Senat und Abgeordnetenhaus mit der Überarbeitung der Gesetzesvorlage.
Das Gesetz ist notwendig, weil Frankreich bisher EU-Bestimmungen zum Anbau von Genpflanzen nicht umgesetzt hat und im Februar wegen «schwerwiegender Bedenken» ein Anbauverbot für Genmais erlassen hatte.
Die Vorlage sollte inbesondere regeln, wie Genpflanzen im Verhältnis zu herkömmlichen Pflanzen angebaut werden dürfen. Kritiker befürchten, dass herkömmlichen Anbauflächen wegen des Pollenflugs durch gentechnisch veränderte Pflanzen verunreinigt werden könnten.
(sda)