Nach Terroranschlag: Genfer Muslime fordern besseren Schutz

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Nach TerroranschlagGenfer Muslime fordern besseren Schutz

In Genf haben rund 200 Personen gegen Islamophobie demonstriert. Sie fordern zudem mehr Schutz für ihre kulturellen und religiösen Einrichtungen.

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Zaed Mustafa (l.), der seinen Vater und seinen Bruder beim Terroranschlag vom 15. März verloren hat, wird zum Freitagsgebet in Christchurch begrüsst. Neuseeland gedenkt eine Woche nach der Attacke auf zwei Moscheen der 50 Todesopfer. (22. März 2019)

Zaed Mustafa (l.), der seinen Vater und seinen Bruder beim Terroranschlag vom 15. März verloren hat, wird zum Freitagsgebet in Christchurch begrüsst. Neuseeland gedenkt eine Woche nach der Attacke auf zwei Moscheen der 50 Todesopfer. (22. März 2019)

AP/Mark Baker
Sonny Fatu, Präsident des Mongrel Mobs will mit seiner Biker-Gang die Muslime beim Freitagsgebet schützen.

Sonny Fatu, Präsident des Mongrel Mobs will mit seiner Biker-Gang die Muslime beim Freitagsgebet schützen.

Screenshot Youtube/1News
Erste Beisetzungen: Zaed (Mitte) wird zur Beerdigung seines Vaters und Bruders gebracht. (20. März 2019)

Erste Beisetzungen: Zaed (Mitte) wird zur Beerdigung seines Vaters und Bruders gebracht. (20. März 2019)

Keystone/AP/Mark Baker

Verschiedene muslimische Organisationen in Genf verlangen nach dem Attentat von Christchurch ein Gesetz gegen Islamophobie und für besseren Schutz ihrer kulturellen und religiösen Einrichtungen.

Gegen 200 Personen beteiligten sich an einer Veranstaltung auf der Place des Nations, die von einem Kollektiv aus Genfer und internationalen Organisationen ausgerichtet wurde. 50 Teppiche, für jedes Opfer von Christchurch einer, waren ausgelegt. Auf Banderolen waren Slogans zu lesen wie «Stopp der Islamophobie» oder «Gemeinsam gegen die extreme Rechte».

Kritik an Medien

Für das Massaker machte Hani Ramadan, Direktor des Islamzentrums in Genf, die extreme Rechte und auch die Medien verantwortlich. Diese hätten den Attentäter mit ihren ständigen Erörterungen etwa über verhüllte Frauen inspiriert.

Auch den sozialen Medien sei es nicht gelungen, die Live-Videos des Attentäters zu unterbinden. Dem Westschweizer Radio und Fernsehen RTS sowie der Zeitung «Tribune de Genève» wurde von einem Organisatoren der Veranstaltung vorgeworfen, sie hätten dem Blutbad und seinen Hintergründen nicht den nötigen Platz eingeräumt. Die Genfer Behörden schliesslich hätten die Tat nicht verurteilt.

Schliesslich verlangten die Teilnehmer einen besseren Schutz ihrer Einrichtungen, «mindestens während der Gebete», sowie ein Gesetz gegen Islamophobie für Genf und die ganze Schweiz. (vro/sda)

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