Die perfekte ZerstörungGewehrkugel trifft auf Wienerli
Alan Sailer schiesst seit Jahren mit einem Luftgewehr auf Alltagsgegenstände. Mit Laser, Kamera und Hochleistungsblitz fängt der Amerikaner den Moment ein, wenn die Kugel das Objekt durchbohrt.
- von
- kri
Tagsüber beschäftigt sich der Ingenieur mit Mikrowellen, die Abende verbringt Alan Sailer in seiner Garage im kalifornischen Camarillo, eine Autostunde von Los Angeles entfernt. Dort experimentiert der Hobbyfotograf in seinem «Schiessstand» Marke Eigenbau: Er ballert mit einem Luftgewehr auf alle möglichen Gegenstände.
Was die Geschosse mit einer Geschwindigkeit von 150 Meter pro Sekunde in jenem Moment anrichten, wenn sie auf Äpfel, Bananen, Nüsse, Würste und vieles mehr treffen, hält er mit seiner Kamera fest. Auf ihrer Flugbahn passieren sie einen Laserstrahl, was wiederum einen Hochleistungsblitz auslöst. So entstehen faszinierende Aufnahmen von Objekten, Sekundenbruchteile vor ihrer Zerstörung.
Inspiration hole er sich immer beim Velofahren, erklärt Sailer gegenüber 20 Minuten Online. «Wenn ich angestrengt versuche zu überlegen, auf was ich noch alles schiessen könnte, fällt mir nichts ein», sagt der 57-Jährige, der Waffen «eigentlich nicht mag». Tausende Ideen hat er schon gehabt, wobei nur jede fünfte taugt. Im Schnitt braucht es drei Versuche, bis ihn eine Aufnahme überzeugt. Über die Jahre hat er schon rund 15 000 abgedrückt.
Brenzlig ist es genau einmal geworden: Nach dem Beschuss von extrahartem Lexan-Kunststoff waren einige der Projektile abgeprallt und in einer Holzstrebe steckengeblieben. Ein solcher Querschläger hätte auch ihn treffen können. «Das war wirklich dumm», gesteht Sailer. Ansonsten sei sein Hobby ungefährlich, wie er versichert. Sein gesamtes Opus ist auf Flickr einsehbar.
So funktioniert die Versuchsanordnung: