Wegen verschärften KontrollenGewerbeverband verzichtet auf Klage gegen Migros und Coop
Der Gewerbeverband drohte Migros und Coop mit einer Klage, da sie nicht-lebensnotwendige Produkte verkaufen würden. Nun macht der Verband einen Rückzieher.
- von
- Bianca Lüthy
Darum gehts
- Der Schweizerische Gewerbeverband warf den Detailhändlern Migros und Coop vor, gegen Auflagen des Bundes zu verstossen.
- Migros und Coop würden nicht-lebenswichtige Güter weiterhin verkaufen und so einen Nachteil für kleine Detailisten sowie Gewerbler kreieren.
- Migros und Coop wiesen die Anschuldigungen vehement zurück.
- Der Gewerbeverband drohte kurzzeitig mit einer Klage, verzichten aber nun darauf.
- Grund dafür ist, dass der Bund künftig verschärfte Sortiments-Kontrollen durchführen will.
Der Gewerbeverband machte in den letzten Wochen seinem Ärger Luft: Er drohte Migros und Coop zu verklagen, da sie nicht-lebensnotwendige Güter verkaufen würden und so gegen die Auflagen des Bundesrats verstossen, wie 20 Minuten berichtete. Laut dem Gewerbeverband handle es sich dabei um eine Verzerrung des Wettbewerbes. Wie am Dienstag bekannt wurde, verzichtet der Verband nun auf eine Klage gegen die Detail-Riesen.
Doch warum krebst der Direktor des Gewerbeverbandes Hans-Ulrich Bigler zurück, obwohl er behauptete, man habe genügend Beweise für eine Klage in der Hand? «Die Volkswirtschaftsdirektorenkonferenz hat verbindlich zugesagt, in den Kantonen verschärfte Kontrollmassnahmen einzuführen», so Bigler gegenüber «Blick». Aufgrund dieser Verschärfungen und der fristgerechten Reaktion der Grossverteiler verzichte man auf eine Klage. Zudem sei das Anliegen beim Bundesrat auf Gehör gestossen.
Laut dem Gewerbeverband liegt die Problematik in der unklaren Ausgestaltung der Pandemie-Verordnung. In den nächsten Tagen wolle man sich weiter damit auseinandersetzen.