Gewinneinbruch bei Alcoa
Der rasante Anstieg der Energie- und Rohstoffkosten hat dem Aluminiumkonzern Alcoa im ersten Quartal 2008 das Ergebnis verhagelt.
Wie das Unternehmen mitteilte, sank der Quartalsgewinn um 54 Prozent auf 303 Millionen Dollar (193 Millionen Euro). Neben den Energie- und Rohstoffkosten drückte auch der schwache Dollar auf das Ergebnis. Der Umsatz ging den Angaben vom Montagabend zufolge um fast 7 Prozent auf 7,38 Milliarden Dollar (4,7 Milliarden Euro) zurück.
Mit dem Gewinn von 37 Cent je Aktie lag Alcoa unter den Erwartungen der Analysten, die mit 48 Cent gerechnet hatten. Beim Umsatz schnitt Alcoa dagegen besser ab als gedacht. Branchenexperten hatten 7,18 Milliarden Dollar prognostiziert.
Die Zahlen waren mit Spannung erwartet worden, denn Alcoa eröffnete die Saison der Quartalsberichte in den USA. Beobachter fürchten, dass die Finanzmarktkrise über den Bankensektor hinaus auch auf die klassische Industrie durchschlagen könnte.
Nachfrage nach Aluminium weiter gross
Alcoa wies zwar auf die Belastungen durch die hohen Energiepreise und den schwachen Dollar hin, betonte aber auch, die Nachfrage aus Asien sei nach wie vor hoch. Der Aluminium-Preis ist in den vergangenen drei Monaten um 24,5 Prozent gestiegen.
Im ersten Quartal hatte Alcoa kräftig investiert, unter anderem in eine neue Bauxit-Mine in Brasilien. Zudem hatte der US-Konzern gemeinsam mit der chinesischen Aluminium Corporation of China 12 Prozent an dem Konkurrenten Rio Tinto erworben. Alcoa zahlte dafür 1,2 Milliarden Dollar. Beobachter werteten diesen Schritt als Versuch, die Übernahme von Rio Tinto durch den weltgrössten Bergbaukonzern, die australische BHP Billiton, zu erschweren. BHP Billiton hatte im Februar ein formelles Übernahmeangebot in Höhe von 147,4 Milliarden US-Dollar für Rio Tinto vorgelegt.
(dapd)