Ski live: Gewinnt Daniel Yule die kleine Kugel im Slalom?

Weltcupfinal SoldeuZenhäusern gewinnt den Slalom und wendet sich dann an seine Kritiker

Ramon Zenhäusern holt sich im letzten Rennen der Saison den Slalomsieg. Die kleine Kristallkugel geht an den Norweger Lucas Braathen, der Zweiter wird.

von
Gabrijela Terzic
Nils Hänggi

Was für ein Abschluss: Ramon Zenhäusern gewinnt beim Weltcupfinal in Soldeu (Andorra) den letzten Slalom des Jahres. Zweiter wird Lucas Braathen und Dritter Henrik Kristoffersen.

Für den Walliser ist es der zweite Saisonsieg, er triumphierte zuvor schon in Chamonix. Zenhäusern steht nun bei insgesamt vier Weltcupsiegen im Slalom und ist hinter Daniel Yule (sechs Siege) der zweitbeste Schweizer Slalom-Fahrer der Geschichte.

Auch für Marc Rochat lief es gut. Der Schweizer verpasste als Vierter das Podest nur knapp, Loïc Meillard wurde 13. Einen weniger guten Tag erwischte Daniel Yule. Der Slalom-Star schied aus. Ein bitteres Resultat für ihn, hatte er vor dem Rennen doch noch die Chance auf die kleine Kristallkugel im Slalom gehabt. Diese sichert sich nun Braathen vor Kristoffersen und Zenhäusern.

«Ich wollte das Gegenteil beweisen»

Nach dem Rennen meinte Yule zu SRF: «Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich schon in den letzten Tagen gewusst, dass es bei diesen Temperaturen schwierig für mich wird.» Momentan tue es weh. «Dennoch war es eine gute Saison für mich.»

Zenhäusern war derweil überglücklich: «Es ist wunderschön, wenn man meinen Weg anschaut.» In der letzten Saison habe er noch Probleme mit seinem Rücken gehabt, dann habe er sich noch mit Corona infiziert. «Experten haben danach schon das Ende meiner Karriere vorausgesagt, doch das motivierte mich. Ich wollte das Gegenteil zu beweisen», so der Tagessieger.

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Sonntag, 19.03.2023

Auf Wiedersehen

An dieser Stelle beenden wir den Ticker und danken fürs Dabeisein. Wir wünschen einen schönen Sonntagnachmittag.

Lucas Braathen im Interview nach seinem grandiosen Kugelgewinn

«Es ist unglaublich, ich weiss nicht was ich dazu noch sagen soll. Es war ein harter Weg, ich konnte als Jugendlicher nicht viel Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen aufgrund des Leistungssports. Ich möchte mich bei meinem Vater und meiner Familie und Freunden bedanken und die Kugel ist nun hier bei mir», so ein emotionaler Braathen im Interview mit SRF.

Marc Rochat im Interview

«Ich bin extrem zufrieden. Das Vertrauen auf meine Kapazität und auf meine Skifähigkeiten habe ich immer behalten, auch wenn andere Leute nicht an mich geglaubt haben. Mal schauen, vielleicht klappt es in der nächsten Saison mit einem Podestplatz. Es ist nicht immer einfach, Skifahren ist eine Wette auf sich selber. Ich glaube, dass ich es geschafft habe mich auf meine Leistung zu fokussieren. Diese Verhältnisse habe ich sehr gerne hier und ich wusste das ich das ausnutzten muss», so Rochat im Interview.

Ramon Zenhäusern im Interview

«Es ist wunderschön, wenn man den Weg anschaut wo ich am Anfang der Saison gestartet bin. Von Rang 25 auf Rang 1 jetzt, das ist sehr emotional, besonders nach der Geschichte vom letzten Jahr. Meiner Meinung nach ist es von Anfang an in dieser Saison gelaufen, ich habe mich Schritt für Schritt zurück gekämpft. Es gab auch ein paar schwierige Rennen, dennoch bin ich zufrieden, auch wie es von Anfang an in dieser Saison gelaufen ist. In der letzten Saison hatte ich noch Probleme mit meinem Rücken, dann habe ich mich noch mit Corona infiziert. Experten haben danach schon das Ende meiner Karriere vorausgesagt, doch das brachte mir auch mehr Motivation um das Gegenteil zu beweisen», so der Tagessieger im Interview.

Daniel Yule im Interview nach dem Rennen

«Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich schon in den letzten Tagen gewusst, dass es bei diesen Temperaturen schwierig für mich wird. Im ersten Lauf und im zweiten habe ich volles Risiko genommen und es ist nicht aufgegangen. Momentan tut es weh, ich habe heute nicht die Leistung für ganz nach vorne gebracht. Heute habe ich nicht mein bestes Skifahren gezeigt, dennoch war es eine gute Saison für mich», so Yule im Interview mit SRF.

1 Ramon Zenhäusern (SUI)

Es gibt heute wieder einen Schweizer Podestplatz. Zenhäusern brilliert nun auch im Mittelteil und baut den Vorsprung auf vier Zehntel aus. Im dritten Sektor verliert er dann etwas Zeit und liegt leicht zurück. Dann setzt Zenhäusern überragend zum Finish an und schnappt sich den Sieg mit sechs Hundertsteln Vorsprung auf Braathen! Wahnsinnsfinish des Schweizers, was war das noch für ein Drama am Schluss.

2 Lucas Braathen (NOR)

Nun geht es ins entscheidende Duell um die kleine Kugel. Braathen muss nun liefern um die kleine Kugel zu holen – das macht er und wie! Oben baut er seinen Vorsprung sogar noch aus, es ist ein ganz starker Auftritt von Braathen. Im Steilhang kurz vor dem Ziel zeigt er einen wilden Ritt doch er bringts runter und holt sich die Führung und die Kugel! Unglaublich dieser Norweger…

3 Fabio Gstrein (AUT)

Auf der ramponierten Piste zeigt der Österreicher einen super Auftritt. Im zweiten Sektor hält er seinen Vorsprung von 28 Hundertsteln, für den Schlussteil bleibt ihm noch ein kleines Polster von zwölf Hundertsteln. Doch dann scheidet Gstrein bei einer Vertikale aus und das Rennen ist für ihn vorbei! Schade, dass er die gute Ausgangslage nicht nutzen konnte.

4 Timon Haugan (NOR)

Es folgt schon der nächste Norweger. Haugan kann nicht mit seinem Landsmann mithalten und liegt bei der letzten Zwischenzeit über eine Sekunde zurück. Der junge Norweger mit den Skiern von Marcel Hirschers Marke, fällt auf Rang 7 zurück.

5 Henrik Kristoffersen (NOR)

Nun kommt der Giganten-Angriff auf die Bestzeit von Marc Rochat. Kristoffersen baut oben seinen Vorsprung auf 1,32 Sekunden aus. Bei der letzten Zwischenzeit bleiben ihm noch 66 Hundertstel Vorsprung, auch im Schlussteil bleibt der Norweger cool und er übernimmt verdient die Führung. Damit steht auch fest: Zenhäusern gewinnt heute keine Kugel.

6 Manuel Feller (AUT)

Feller hat bei der ersten Zwischenzeit einen Vorsprung von 1,18 Sekunden, bis zur zweiten Zwischenzeit sind ihm davon nur noch 13 Hundertstel übrig geblieben. Feller büsst sehr viel Zeit im Schlussteil ein und klassiert sich sogar ausserhalb der Top 10.

7 Loic Meillard (SUI)

Nun folgt mit Meillard der nächste Schweizer. Oben kann er seinen Vorsprung konservieren, auch im Mittelteil bleiben ihm noch 44 Hundertstel Vorsprung. Im Steilhang ist die Piste mittlerweile stark befahren und mit dem frühlingshaften Schnee ist es dort schwierig gut zu fahren. Meillard muss sich letztlich mit Zwischenrang 9 zufriedenstellen und sieht damit nicht zufrieden aus.

8 Alexander Steen Olsen (NOR)

Steen-Olsen hält bis zur letzten Zwischenzeit gut mit und nimmt einen Vorsprung von zwölf Hundertsteln in den Steilhang mit. Dort unterlaufen ihm dann einige kleine Fehler und der Norweger fällt auf Zwischenrang 4 zurück. Marc Rochat führt damit weiterhin.

Marc Rochat im Interview

«Es war schneller als der 1. Lauf. Zum Glück habe ich etwas Zucker zwischen den Läufen gegessen. Es tat gut das grüne Licht im Ziel aufblinken zu sehen. Im Steilhang bin ich gut gefahren, das war das wichtigste für mich», so ein glücklicher Marc Rochat im Interview mit SRF.

9 Albert Popov (BUL)

Popov kann seinen Vorsprung bis zur zweiten Zwischenzeit noch halten. Anschliessend kommt er nicht mit der unruhigen Piste zurecht und muss sich mit Zwischenrang 7 begnügen.

10 Marco Schwarz (AUT)

Der Kristallkugelgewinner aus der Vorsaison ist auch im ersten Sektor leicht schneller als Rochat. Im weiteren Verlauf des Kurses kann er nicht mithalten, so fällt der Österreicher auf Zwischenrang 6 zurück.

11 Kristoffer Jakobsen (SWE)

Jakobsen legt stark los, er baut seinen Vorsprung auf 35 Hundertstel aus. Der Vorsprung ist im Mittelteil dann jedoch weg. Dann gerät der Schwede auch noch in Rücklage und lässt viel Zeit liegen und ist komplett aus dem Konzept gebracht. Er klassiert sich weit hinten auf Zwischenrang 8, damit wird er wohl nicht zufrieden sein.

12 Marc Rochat (SUI)

Kann Marc Rochat seine starke Leistung im 1. Lauf nun bestätigen? Oben hält er noch einigermassen mit, mit Vinatzer. Im zweiten Sektor sind ihm noch neun Hundertstel Vorsprung geblieben. Mit einer engagierten Fahrt setzt sich der Schweizer verdient an die Spitze des Klassements.

13 Linus Strasser (GER)

Auch Strasser verliert wie viele Athleten zuvor, oben viel Zeit auf Vinatzer. Im Mittelteil kann der Deutsche nicht mithalten, er wird auf den 6. Zwischenrang durchgereicht.

14 Tommaso Sala (ITA)

Salas Vorsprung aus dem Starthaus ist schon nach der ersten Zwischenzeit weg. Der Italiener bekundet Mühe bei diesem Kurs, er kann seine Linie nicht halten. So klassiert sich Sala auf Zwischenrang 5.

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