Givaudan übernimmt Quest

Der Genfer Aromen- und Dufthersteller Givaudan baut seine Weltmarktführung aus. Die ehemalige Roche-Tochter übernimmt den Konkurrenten Quest aus den Händen des britischen Chemiekonzerns ICI. Der Kaufpreis beträgt rund 2,8 Mrd. Franken.

Die Akquisition werde mit Fremdkapital und einer Kapitalerhöhung von bis zu 1 Mrd. Fr. finanziert, teilte Givaudan am Mittwoch in einem Communiqué mit.

Quest werde Givaudans Position in allen strategischen Segmenten der Riechstoff- und Aromenindustrie verstärken. Insbesondere werde das Wachstum in den wichtigen Märkten von Asien, Lateinamerika, Osteuropa, Afrika und Mittlerer Osten beschleunigt.

Givaudan sei «begeistert, diese einzigartige Möglichkeit zur Gestaltung des unbestrittenen Marktführers zu erhalten», erklärte Konzernchef Gilles Andrier. Quest hat über die letzten drei Jahre zum Wachstum zurückgefunden.

2005 erzielte die Firma einen Umsatz von 1,3 Mrd. Franken und beschäftigte rund 3400 Mitarbeitende. Givaudan mit Sitz in Vernier GE erzielte derweil mit rund 6000 Angestellten einen Umsatz von 2,8 Mrd. Franken.

Givaudan erwartet aus der Transaktion Synergien von 150 Mio. Franken, die in vollem Umfang nach drei Jahren realisiert werden sollen. Die Transaktion muss noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden. Givaudan hofft, die Bewilligung im Laufe des ersten Quartals 2007 zu erhalten.

Bei den Riechstoffen werde sich Givaudan als der globale Marktführer für Luxusparfümerie und Konsumgüter etablieren. Bei den Aromen könne Givaudan durch Quest die Produktpalette vervollständigen und vorab die Profilierung bei der Schnellverpflegung beschleunigen. Ausserdem werde die Marktstellung bei den 100 grössten Lebensmittel- und Getränkekunden ausgebaut.

Quest hatte bis 1997 dem Nahrungsmittelmulti Unilever gehört. Seither ist die Firma mit Hauptsitz im holländischen Naarden zu 100 Prozent im Besitz der ICI-Gruppe. Givaudan wiederum war 2000 von Roche abgespalten worden. (sda)