BundesligaGladbach stinkt nach der Europa League ab
Borussia Mönchengladbach läuft es in der Bundesliga nur gut, wenn zuvor kein Europa-League-Spiel ansteht. Nach europäischen Partien gewannen die Borussen nie.
- von
- hua
Borussia Mönchengladbach war lange der erste Verfolger von Bayern München in der Bundesliga. Das Team mit dem Schweizer Trainer Lucien Favre und den Nati-Stars Yann Sommer im Tor und Granit Xhaka in der Offensive legte zu Saisonbeginn eine Super-Serie hin. 18 Pflichtspiele lang blieb die Mannschaft in Liga, Cup und Europa League ungeschlagen. Erst am 11. Spieltag musste Gladbach eine erste Niederlage (0:1 in Dortmund) einstecken – die Pleite kam mit dem weltmeisterlichen Eigentor von Christoph Kramer äusserst unglücklich zustande. Zuvor hatte die Mannschaft in der Liga mit fünf Siegen und fünf Unentschieden bei einem Torverhältnis von 15:5 dagestanden.
Am Samstag absolviert die Borussia ihr Heimspiel gegen Hertha Berlin. Mittlerweile ist Gladbach auf den fünften Tabellenrang abgerutscht, hat drei Niederlagen in Serie kassiert und 13 Punkte Rückstand auf den souveränen Leader Bayern München. Auffällig bei den Westfalen ist, dass sie ihre Pleiten in der Liga fast nur dann einfahren, wenn sie zuvor in der Europa League aktiv gewesen sind.
Souverän in der Europa League
Auf europäischer Bühne hat die Borussia in dieser Saison noch nie verloren. Zwei Siegen stehen drei Unentschieden gegenüber. Am nächsten Donnerstag kommt es zum letzten und entscheidenden Aufeinandertreffen mit dem FC Zürich. Für beide Klubs geht es um alles. Vielleicht wäre es für Gladbach aber besser, nicht europäisch zu überwintern.
Denn nach den sieben EL-Spielen (inklusive zwei Quali-Partien) am Donnerstag haben es die Borussen nie geschafft, am darauffolgenden Wochenende ein Bundesliga-Spiel zu gewinnen. In der EL trafen sie 21-mal das Tor, in den darauffolgenden sieben Partien in der Liga noch zweimal. «Das war mir bisher noch gar nicht bewusst. Woran es liegt, kann ich aber auch nicht sagen. Wir rotieren ja viel, fühlen uns eigentlich nicht müde», sagt Verteidiger Tony Jantschke gegenüber der «Bild».
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun
Und Trainer Favre fügt an: «Natürlich ist die Zeit zwischen Donnerstag und Sonntag sehr knapp. Aber das soll keine Entschuldigung sein. Wir sind Profis, wollten international spielen. Und vor zwei Jahren haben wir die Doppel-Belastung auch sehr gut weggesteckt.» Laut den Beteiligten hat das eine mit dem anderen also nichts zu tun, man müsse nun nach vorne schauen, heisst es. «Es war ja klar, dass die Saison nicht so weiterlaufen konnte wie zu Beginn. Jetzt haben wir eben so ein kleines Loch. Wir müssen uns an der Nase packen und da rauskommen», sagt Mittelfeld-Akteur Patrick Herrmann.