Kreuzlingen TGGLP-Nationalratskandidat verärgert mit diesem Foto die eigene Partei
Marco Rüegg (GLP) ist auf einem neuen Facebook Foto mit dem umstrittenen Verschwörungstheoretiker Daniele Ganser zu sehen. Der GLP gefällt das weniger.

- von
- Ammar Jusufi
Darum gehts
Marco Rüegg (GLP) posiert auf einem Foto mit dem Verschwörungstheoretiker Daniele Ganser.
Hanspeter Heeb, der GLP-Fraktionspräsident, sieht das kritisch.
Marco Rüegg hingegen gibt dem Foto «keine politische Bedeutung».
Der Thurgauer GLP-Nationalratskandidat Marco Rüegg posiert auf einem Foto mit dem Verschwörungstheoretiker Daniele Ganser in Kreuzlingen, welcher dort einen Vortrag hielt. Einerseits setzt sich Rüegg für die Erweiterung der erneuerbaren Energien ein. Andererseits bewegte er sich zu Pandemie-Zeiten in Kreisen von Massnahmengegnern und äusserte sich mehrfach kritisch gegen die Impfungen und die Testungen, so die «Thurgauer Zeitung».
Daniele Ganser, der umstrittene Historiker, nimmt im Bezug auf den Ukraine-Krieg eine prorussische Stellung ein. Zu seinen Thesen gehört unter anderem auch, dass die Nato Russland mit der Osterweiterung unter Druck gesetzt habe.
GLP-Fraktionspräsident distanziert sich von Daniele Ganser
Während der Pandemie war Marco Rüegg von der Grünliberalen Partei isoliert. Politiker aus dem rechten Rand des Politspektrums wie Peter Schenk (EDU) und Oliver Martin (SVP) teilten jedoch seine Meinung. «In der Pandemie habe ich Rüegg zwei, drei Mal zurückgepfiffen», sagt GLP-Fraktionspräsident Ueli Fisch gegenüber der «Thurgauer Zeitung» (Bezahlartikel).
Der GLP gefällt das Foto von Marco Rüegg mit Daniele Ganser offenbar nicht. Für Fisch sei Ganser «eine Figur, mit der er nicht unbedingt Freundschaft suche», außerdem verbreite er teilweise gefährliche Theorien. Dafür hat auch der Romanshorner GLP-Kantonsrat Hanspeter Heeb wenig Verständnis. «Positionen von Impfkritikern hingegen kann eine liberale Partei vertragen», sagt Heeb.
Keine politische Bedeutung für Marco Rüegg
Für Rüegg ist klar: «Das Bild mit Ganser hat keine politische Bedeutung von meiner Seite», so der Nationalratskandidat zur Zeitung. Es sage lediglich aus, dass er da war. Auch was die Pandemie angeht, habe sich Rüegg stets an die Massnahmen gehalten und eine Maske getragen. «Ich bin an keine einzige Demo gegangen», sagt Rüegg.
Das Impfzertifikat sehe er «aus freiheitlichen Gründen» immer noch kritisch. Die Verlängerung des Covid-Gesetzes lehne er ab. Ob Ganser russische Propaganda verbreite, wisse er nicht, sagt Rüegg. «Es braucht zwei für einen Krieg und jeder Krieg ist einer zu viel», sagt er. Die Waffenexporte in Kriegsgebiete sehe er als Pazifist als «sehr heikel».
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