Wie in «Minority Report»Google Trends verrät, ob Straftaten geplant sind
Kriminelle Taten verhindern wie im Film «Minority Report» – das könnte laut Berner Forschern mithilfe von Google Trends bald möglich sein.
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Was im Film «Minority Report» die sogenannten Pre-Cogs – präkognitive, hellseherische Menschen – leisten (siehe Box), könnte in der Realität Google Trends übernehmen: Verbrechen vorherzusehen, bevor sie überhaupt begangen wurden. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität Bern.
Das Team um Michael Liebrenz vom Forensisch-Psychiatrischen Dienst hat die Häufigkeit von Suchanfragen zu der illegalen Droge Metamphetamin mit den entsprechenden Kriminalstatistiken der Schweiz, Deutschlands und Österreichs verglichen.
Suchanfragen und kriminelle Aktivitäten
Demnach verliefen die Suchanfragen und die kriminellen Drogenaktivitäten der letzten zehn Jahre tatsächlich ungefähr parallel, wie die Forschenden im Fachblatt «PLOS One» berichten.
Es scheine demnach möglich, dass die Suchaktivität der kriminellen Aktivität vorausgehe und sich zur Vorhersage eigne, sagte Liebrenz gemäss der Mitteilung. Da die zur Verfügung stehenden Daten allerdings sehr grobmaschig seien, könne man jedoch noch keine definitive Aussage machen.
Appell an Strafverfolgungsbehörden
«Obwohl weitere Untersuchungen nötig sind, empfehlen wir den Strafverfolgungsbehörden, Suchtrends zur Planung präventiver Massnahmen zu evaluieren», so Liebrenz.
Einen weiteren Einsatzort für die Suchbegriff-Statistiken sehen die Forschenden im Gesundheitswesen. Durch Analyse der Suchanfragen liessen sich Massnahmen zur Schadensminderung allenfalls effektiver einsetzen, schrieb die Uni Bern.
Könnte bald näher an der Realität sein, als manch einem lieb ist: der Film «Minority Report». (Video: Youtube/Thomas Roth) (fee/sda)