Gotthard-Desaster ist abgewendet
Eine drohende mehrjährige Verzögerung beim Bau des Gotthard-Basistunnels ist abgewendet worden. Die AlpTransit Gotthard und das Schweizerische Bahntechnik Konsortium haben ihren Rechtsstreit um die Vergabe des Bahntechnikauftrages beigelegt.
AlpTransit hatte den 1,69 Milliarden Franken schweren Auftrag im Mai an die Arbeitsgemeinschaft Transtec Gotthard vergeben. Das unterlegene Schweizerische Bahntechnik Konsortium erhob dagegen Einspruch an das Bundesverwaltungsgericht.
Dieses verweigerte letzte Woche eine aufschiebende Wirkung der Beschwerde. Wie AlpTransit Gotthard und das Bahntechnik Konsortium am Freitag gemeinsam mitteilten, konnten sie sich nun aussergerichtlich einigen.
Das Bahntechnik Konsortium zog die Beschwerde zurück. AlpTransit zahlt dem Konsortium im Gegenzug einen einmaligen Betrag von einer Million Franken an die Aufwendungen für die Offertstellung.
Bundesrat erleichtert über Vergleich
Moritz Leuenberger ist sehr erleichtert über den Vergleich am Gotthard. Die Million, die die ATG zu bezahlen habe, sei ein Bruchteil dessen, was die Verfahren und die Verzögerungen beim Bau gekostet hätten, sagte der Verkehrsminister.
Ab diesem Monat hätte die Verzögerung monatlich 10 Millionen Franken gekostet, führte Leuenberger in Bern vor Medienvertretern aus. Hinzu wären die Kosten für das Gerichtsverfahren gekommen. Er selbst habe die ATG zu diesem Schritt ermuntert.
Mit dem Verzicht, das Verfahren weiterzuziehen, habe das Baukonsortium staatsbürgerliche Verantwortung wahrgenommen. Denn den Rechsstreit um die Vergabe der Bahntechnik hätte mehrere Jahre dauern können und die Verlagerungspolitik sowie den Termin für die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels in Frage gestellt.
(sda)