GP Monaco: Die Zeichen stehen auf Crash
Der GP von Monaco war in den letzten Jahren dafür bekannt, dass Überholmanöver sehr selten waren. Durch den Wegfall der Traktionskontrolle könnte es bei der diesjährigen Ausgabe des Stadt-Rundkurses allerdings einiges turbulenter werden.
- von
- Peter Haab
- Monaco
Ross Brawn, früher Chefdenker in der Ferrari-Box und heute Teamchef bei Honda, glaubt, dass der GP im Fürstentum in diesem Jahr schwieriger wird als 2007: «Nach dem Wegfall der Traktionskontrolle könnte auf der Strecke einiges mehr los sein als noch in den vergangenen Jahren. Dies gilt nicht nur für meine Fahrer, sondern generell für das Rennen vom Sonntag.» Der frühere Technik-Direktor bei Ferrari ist überzeugt, dass das traditionelle Stadtrennen dieses Jahr für jede Menge Überraschungen und Unfälle sorgen wird. Die Konsequenz wird höchstwahrscheinlich sein, dass Safety-Car-Fahrer Bernd Mayländer noch um einiges mehr zu tun haben wird als bei anderen Rennen.
«Überholen ist praktisch unmöglich»
Falls dies eintrifft, wird das Rennen am Sonntag zum Glücksspiel mit hohem Einsatz. Umso wichtiger ist es dann, schon am Samstagnachmittag nach dem Qualifying in der Startaufstellung ganz vorne zu sein. Das weiss auch Heikki Kovalainen: «Auf dem Strassenkurs in Monaco ist Überholen praktisch unmöglich, selbst wenn das Auto vor dir deutlich langsamer fährt. Deshalb musst du in der Startaufstellung soweit vorne wie möglich stehen, sonst bleibst du im Rennen hinter langsameren Autos stecken.» Auch das Qualifying ist für den McLaren-Mercedes-Piloten schon tückisch. «Du musst darauf achten, dass du im richtigen Moment auf die Strecke fährst und nicht durch andere Autos behindert wirst. Das ist nicht einfach, denn vor der Haarnadelkurve Rascasse werden die Fahrer langsam, um mehr Abstand zum Vorausfahrenden zu gewinnen. Da kann es passieren, dass du auf einer schnellen Runde hier ankommst, während andere langsam fahren.»
McLaren dominierte die letzten Jahre
Im letzten Jahr hat McLaren-Mercedes in Monaco die gesamte Konkurrenz deklassiert. Fernando Alonso holte sich am Samstag überzeugend die Pole Position. Das ist in Monaco noch wichtiger als anderswo. Denn in den Strassenschluchten der monegassischen Metropole ist Überholen im Prinzip unmöglich. Es sei denn, der vorn liegende Pilot mache einen groben Fahrfehler oder zeige sich beim Überholmanöver aus welchen Gründen auch immer überraschend kooperativ... Im Rennen holte sich Alonso auch noch die schnellste Rennrunde und gewann den Grand Prix überlegen. Seit dem Beginn ihrer Zusammenarbeit haben McLaren und Mercedes-Benz in den letzten zehn Jahren fünf Mal in Monte Carlo gewonnen: Mika Häkkinen 1998, David Coulthard 2000 und 2002 und Kimi Räikkönen 2005. Vor einem Jahr holte sich McLaren Mercedes einen Doppelsieg mit Fernando Alonso vor Lewis Hamilton.