Skype-iApp: Gratis telefonieren mit dem iPhone

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Skype-iAppGratis telefonieren mit dem iPhone

Nun ist es offiziell: Ab sofort kann mit Skype auf dem iPhone kostenlos über WLAN telefoniert werden. Die Provider geben sich betont gelassen.

Manuel Bühlmann
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Manuel Bühlmann

Ab dem 31. März lässt sich auch mit dem iPhone skypen, schreibt das «Wall Street Journal» am Montag. Die entsprechende Software steht dann gratis im AppStore zur Verfügung. Wie bei der Desktop-Version sind Anrufe zu anderen Skype-Clients kostenlos. Um Skype auf dem iPhone zu nutzen, muss der User Zugriff auf einen WLAN-Hotspot haben. Apples Nutzungsbestimmungen verbieten es, dass in den USA für Anrufe zwischen Skype-Usern das Mobilfunknetz der Provider benutzt wird. Anders verhält es sich bei Anrufen von Skype aufs Fest-, bzw. Mobilfunknetz: Hier soll gegen eine Gebühr aufs herkömmliche Netz zugegriffen werden können.

Den Providern dürfte die Ankündigung, dass Skype nun endgültig aufs iPhone kommt, das Blut in den Adern gefrieren lassen - weit gefehlt. «Es ist eine Situation, die wir schon aus dem Festnetz kennen. Für uns sehen wir aus heutiger Sicht kein grosses Bedrohungspotential. Es ist auch nicht geplant, die Skype-iApp in irgendeiner Art und Weise zu blockieren», sagt Swisscom-Sprecher Carsten Roetz auf Anfrage von 20 Minuten Online und ergänzt: «Für uns ist es eine erfreuliche Entwicklung, dass Kunden überhaupt Geräte wie das iPhone für mobile Datendienste nutzen.»

Auch bei Orange sieht man das Ganze gelassen: «Skype und auch andere VoIP-Applikationen können sicherlich in Zukunft eine Konkurrenz zur herkömmlichen Mobilkommunikation werden. Mit einem solchen Durchbruch wird allerdings schon länger gerechnet. Bisher ist die Sprachqualität und die technische Stabilität jedoch noch vergleichsweise schlecht» so Orange-Sprecherin Marie-Claude Debons.

In Deutschland fällt das Echo der Provider deutlich harscher aus. So hat T-Mobile angekündigt, dass sie die Benutzung der Software untersagen wollen, berichtet die Wirtschaftswoche. Es werde befürchtet, dass die Netz-Performance unter der Skype-iApp zu stark eingeschränkt würde. Der wahre Grund dürfte allerdings woanders liegen: Den Providern gehen durch die Skype-Gespräche Einnahmen durch die Lappen.

Wie stark die Batterie beansprucht wird und wie gut die Gesprächsqualität ist, wird sich erst in der Praxis zeigen. Ab Mai sollen auch Blackberry-User Skype installieren können. Später sollen auch Versionen für Nokias Symbian, Googles Android und Windows Mobile folgen. Skype ist nicht der einzige Anbieter, der VoIP-Telefonie auf iPhone und Co. anbietet, aber mit Abstand der grösste: Die Desktop-Version von Skype hat derzeit über 400 Millionen Nutzer.

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