Griff Russland mit 700-Kilo-Bombe an?
Neue Belastung der Beziehungen zwischen Georgien und Russland: Tiflis warf Moskau vor, mit zwei Kampfflugzeugen den georgischen Luftraum verletzt und eine Rakete abgeschossen zu haben.
Der russische Botschafter wurde ins Aussenministerium bestellt, wo ihm eine Protestnote überreicht wurde. Botschafter Wjatscheslaw Kowalenko wies die Vorwürfe als unzutreffend zurück.
Die Flugzeuge hätten am Montagabend in der Region Gori die Grenze überquert, sagte ein Sprecher des georgischen Innenministeriums, Schota Ustiaschwili. Sie hätten eine Rakete abgeschossen, die am Rand des Dorfes Schawschwebi aufgeschlagen, aber nicht explodiert sei. Eine Pioniereinheit prüfe nun, wie das eine Tonne schwere Geschoss entschärft werden könne.
Ein Sprecher der russischen Luftwaffe, Alexander Drobyschewski, wies die Vorwürfe zurück. In dieser Region habe es keine Flüge gegeben. Die Region Gori grenzt an die abtrünnige Provinz Südossetien. Der stellvertretende Regierungschef von Südossetien, Boris Tschotschijew, warf Georgien vor, die Rakete selbst abgeworfen zu haben, um Russland zu provozieren.
Die Beziehungen zwischen beiden Staaten haben sich seit der Regierungsübernahme des georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili im Januar 2004 erheblich verschlechtert. Georgien bemüht sich um einen Beitritt zur NATO und wirft Moskau vor, die abtrünnigen Provinzen Südossetien und Abchasien zu unterstützen. (dapd)