Brandlöcher in ParksGrill-Vandalen: Zürich soll härter durchgreifen
Die Zürcher Parks sind geradezu übersät von hässlichen Brandlöchern - verursacht von Einweggrills. Kein Wunder, sagen die Grünen. Die Stadt müsse Grill-Vandalen endlich härter anpacken, notfalls mit Bussen.
- von
- Raffaela Moresi

Die «Rentenwiese» ist übersät von Einweggrill-Narben.
Allzu viele laue Sommerabende gab es zwar noch nicht, doch die Zürcher Stadtparks sind bereits regelrecht gebrandmarkt von ausgelassenen Grill-Partys im Freien. Dutzende schwarze Brandlöcher von billigen Einweggrills ziehen sich durch die Rasenflächen rund ums Seebecken, wie der «Landbote» schreibt.
Dies sei nicht bloss ein ästhetisches Problem, sagt Lukas Handschin von Grün Stadt Zürich. Bis die verbrannten Grashalme nachwachsen, dauert es. «Der Rasen kann sich erst im Winter regenerieren und ist dann bestenfalls nächsten Frühling wieder intakt.» Der finanzielle Schaden, den die Grill-Vandalen damit anrichten, lässt sich laut Handschin nur schwer beziffern. «Er ist allerdings erheblich.»
«Bussen als Ultima Ratio»
Die Stapo Zürich patrouilliert zwar regelmässig durch die Parks, hat aber keinen konkreten Auftrag, gegen die Grillmeister vorzugehen. Genau dort liegt das Problem, findet Markus Knauss, Fraktionschef der Grünen. Ein explizites Grillierverbot sei zwar vor drei Jahren nicht wie geplant in die Polizeiverordnung aufgenommen worden. «Sachbeschädigung ist aber nach wie vor verboten und könnte auch geahndet werden.»
Der Ball liege nun beim Polizeidepartement. «Dieses sollte die Stapo anweisen, an ein paar Abenden gezielt zu kontrollieren und die Leute auf das Problem anzusprechen.» Schliesslich stecke ja meist keine böse Absicht, sondern eher Gedankenlosigkeit dahinter. Knauss: «Zeigen solch verstärkte Kontrollen aber keine Wirkung, müssten als Ultima Ratio halt Bussen ausgesprochen werden.» Das werde sich dann unter den Grillierenden schnell herumsprechen. Beim Polizeidepartement konnte am Sonntag niemand Stellung nehmen.
Einweggrills weg vom Rasen
Lukas Handschin hätte noch eine einfachere Idee, wie die Parks trotz Brätel-Spass geschont werden könnten. «Wer seinen Einweggrill unbedingt aufstellen möchte, kann dies auf den Kieswegen neben den Rasenflächen tun.»