«Best of Swiss Apps»: Grosse Ehre für Entwickler der Berner Aare-App

Aktualisiert

«Best of Swiss Apps»Grosse Ehre für Entwickler der Berner Aare-App

Die Berner App Aare.Guru hat bei den «Best of Swiss Apps»-Awards in der Kategorie «Young and Wild» Gold gewonnen. Die Entwickler haben aber noch einiges vor.

von
Annina Häusli
Kaspar Allenbach (rechts) und Programmierer Reto Lehnherr bei der Preisverleihung. Der Gewinn des Awards kam überraschend.

Kaspar Allenbach (rechts) und Programmierer Reto Lehnherr bei der Preisverleihung. Der Gewinn des Awards kam überraschend.

Dank der App Aare.Guru weiss der Stadtberner jederzeit, wie es seinem Lieblingsgewässer geht. Sie informiert über die Wassertemperatur der Aare und die Lufttemperatur im Marzili. Am 12. November wurde sie in Zürich bei den «Best of Swiss-Apps»-Awards als beste App in der Kategorie «Young and Wild» ausgezeichnet.

Die Idee für Aare.Guru hatte Kaspar Allenbach. Das Projekt war seine Bachelor-Abschlussarbeit in Grafikdesign. In diesem Rahmen entstand die Website Aare.Guru. Das Projekt wurde aber nach Abschluss der Arbeit immer grösser und umfangreicher. Zusammen mit zwei Programmierern entstand dann letztes Jahr die App. Diese kann man kostenlos im iTunes-Store herunterladen.

Grosse Pläne

«Bis jetzt wurde die App etwa 5500-mal heruntergeladen», so Allenbach. Wenn man bedenkt, wie klein die Zielgruppe ist, ist das für ihn ein Grund, stolz zu sein. Mit dem Gewinn des Awards haben er und seine Kollegen trotzdem nicht gerechnet. «Es ist ja eher ein Hobbyprojekt», so Allenbach.

Der 31-Jährige hat aber noch nicht genug. Es ist eine Version für Android-Smartphones in Planung, verrät er. «Das wünschen sich viele, ich werde immer wieder darauf angesprochen.» Ein Datum kann er aber noch nicht nennen. Auch sonst gibt es einige Ideen, die Allenbach in Zukunft umsetzen will. So denkt er beispielsweise daran, die App auszubauen und zusätzliche Orte an der Aare abzudecken. «Weiter will ich die Prognosefunktion ausbauen und verbessern.» Momentan kann die App zwei Stunden in die Zukunft blicken, das Ziel wären aber mindestens 24 Stunden.

Die App sieht zwar einfach aus, doch die Technik und die Daten dahinter sind alles andere als leicht zu verstehen. Sogar Allenbach selbst weiss nur rudimentär, was die Programmierer genau machen. «Ich bin nur für das Design und die Grafik zuständig», sagt Allenbach. Insgesamt schätzt der Berner den Arbeitsaufwand, der bisher in die App gesteckt wurde, auf mehrere Monate.

«Iglu boue bringts meh»

Momentan ist leider nichts mit Schwimmen in der Aare. Bei einer Wassertemperatur von 11,6 Grad Celsius rät die App: «Iglu boue bringts meh.» Und in zwei Stunden «blibts äuä öpe glich». Auch die Wassermenge fällt mit 45 Kubikmeter pro Sekunde mager aus – «das isch gar nüt», meint die App. Es fällt auf: Sie ist zum grössten Teil in Berndeutsch gehalten. «Die Aare und der Schwumm in der Aare sind eine Art Berner Tradition, deshalb war es für mich klar, dass die App in Berndeutsch gehalten werden soll», sagt Allenbach.

Auch die Jury der «Best of Swiss Apps»-Awards würdigte diesen Umstand und spricht von Originalität. Als weiteren Grund für die Auszeichnung nennt die Jury: «Die App bietet Wetter- und Wasserinformationen, ist attraktiv gestaltet und kinderleicht zu bedienen.» In der Kategorie «Young and Wild» werden Apps von Privatpersonen ausgezeichnet. Zur App des Jahres gekürt wurde die Finanztranskations-App «Paymit».

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