Frust in Zermatt: «Natur ist stärker als der Mensch» – Weltcup-Premiere am Matterhorn abgesagt

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Frust in Zermatt«Natur ist stärker als der Mensch» – Weltcup-Premiere am Matterhorn abgesagt

Ende Monat hätten mit zwei Männerabfahrten die ersten Weltcuprennen rund ums Matterhorn stattfinden sollen. Nun hat der internationale Skiverband FIS dagegen entschieden, die ganze Arbeit war umsonst. 

von
Adrian Hunziker
Tobias Wedermann
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OK-Präsident Franz Julen (r.) und Ski-Legende Pirmin Zurbriggen am Matterhorn-Sprung.

OK-Präsident Franz Julen (r.) und Ski-Legende Pirmin Zurbriggen am Matterhorn-Sprung.

Matterhorn/Cervino
Am Start der Rennstrecke Gran Becca hat es genügend Schnee, trotzdem können die Männer-Rennen nicht stattfinden. 

Am Start der Rennstrecke Gran Becca hat es genügend Schnee, trotzdem können die Männer-Rennen nicht stattfinden. 

Matterhorn/Cervino
Am Matterhorn hätten Ende Oktober erstmals Weltcuprennen stattfinden sollen.

Am Matterhorn hätten Ende Oktober erstmals Weltcuprennen stattfinden sollen.

Matterhorn/Cervino

Darum gehts

Sie hatten alles versucht, immer und immer wieder. Über 130’000 Kubikmeter Schnee wurden auf der Strecke Gran Becca rund ums Matterhorn verteilt, immer wieder wurden Teile der Piste beschneit. Doch der ganze Aufwand war letztlich umsonst. Denn der internationale Skiverband FIS entschied am Samstag bei der zweiten Streckenbesichtigung, dass die beiden Männerabfahrten Ende Oktober nicht durchgeführt werden können. 

«Aufgrund des Schneemangels und der Sicherheitslage auf dem letzten Streckenabschnitt werden die für den 29. und 30. Oktober 2022 geplanten Rennen der Herren in Zermatt-Cervinia abgesagt. Die beiden abgesagten Abfahrtsrennen werden nicht ersetzt», begründete die FIS. Das Veranstaltungskomitee in Zermatt erläutert die Absage noch etwas konkreter: «Zwar ist die Piste am Gletscher in rennbereitem Zustand. Doch im unteren Teil hat es stark geregnet. Vom Gletscherende bis ins Ziel ist die Piste nicht rennfertig und auch die Sicherheit für die Athleten nicht gewährleistet.» 

OK-Präsident Franz Julen sagt zur Absage: «Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten so viel getan. Logistisch und organisatorisch sind wir bereit. Auf der Piste hat das Team bis zuletzt alles gegeben, damit wir auch den unteren Teil der Rennstrecke hinbekommen. Letzten Endes müssen wir aber anerkennen, dass die Natur immer stärker ist, als der Mensch.»

Wie steht es um die Rennen der Frauen?

Noch unklar ist, wie es mit den Rennen der Frauen am ersten November-Wochenende aussieht. Die finale Schneekontrolle findet am Dienstag, 25. Oktober statt. Bei Ski-Weltverband ist man zurzeit aber noch optimistisch. «Es besteht die Möglichkeit eines Wetterumschwungs. Somit gewähren wir den Veranstaltern eine Frist bis Dienstag, um eine definitive Entscheidung über die Frauen-Rennen zu treffen», erklärt FIS-Generalsekretär Michel Vion. Zudem lobt er die Veranstalter im Wallis: «Das Organisationskomitee hat nicht nur in den vergangenen Tagen Grossartiges geleistet. An ihm lag es mit Sicherheit nicht, dass die Männer-Rennen nicht stattfinden können. Das Matterhorn Cervino Speed Opening ist ein neues und einzigartiges Projekt, an das wir weiterhin glauben.»

Zermatt organisiert Ersatzrennen

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