BaselGrosses Polizeiaufgebot an zweiter Frauen-Demo
Am Sonntag zog eine Gruppe von Frauen durch die Stadt, um gegen das Patriarchat zu demonstrieren. Die Polizei begleitete den Demonstrationszug und stoppte ihn mehrfach.
- von
- Jeanne Dutoit
- Vanessa Travasci
Auf einschlägigen Plattformen wurde zur gestrigen spontanen Kundgebung auf dem Barfüsserplatz gerufen. Grund waren die Ereignisse vom 8. März, bei denen die Polizei eine unbewilligte Frauen-Demonstration mit Gummischrot beendete. So hiess es dann auch im betreffenden Aufruf «wir lassen uns nicht einschüchtern.»
Rund hundert Frauen folgten dem Aufruf und besammelten sich gestern gegen 16 Uhr. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort. Die Kantonspolizei Basel-Stadt kommunizierte im Vorfeld auf Twitter, dass sie den Dialog suchen würde.
Eine Kontaktaufnahme scheiterte in den Augen der Polizei. «Die Kontaktaufnahme der Kantonspolizei blieb leider erfolglos», schrieb sie auf Twitter. Der Demonstrationszug zog Richtung Hauptpost, wo er auf eine Polizeisperre stiess.
Laut einer Reporterin vor Ort sei die Szenerie absurd gewesen. Inmitten von Fasnächtlerinnen und Fasnächtlern kesselte die Polizei die Demonstrierenden ein. Denn am ersten Sonntag nach der Fasnacht wird in Basel der Bummelsonntag zelebriert. Auch darum sorgte die «Spontankundgebung» für Kritik. Die Befürchtung, dass die Fasnachts-Tradition in Gefahr ist, war im Vorfeld gross.
Polizei regelt den Verkehr
Die Polizei warnte indes, dass Einsatzmittel angedroht werden, sollten sich die Teilnehmerinnen nicht an die polizeilichen Anweisungen halten. Via Steinenvorstadt zog die Demonstration Richtung Bahnhof. Solange «keine Angriffe und Sachbeschädigung begangen werden», würde die Polizei den Verkehr regeln, hiess es vonseiten der Polizei.
Das Fazit der Polizei fällt nach der Demonstration grösstenteils positiv aus: ein verschmiertes Schaufenster, diverse kurzzeitige Verkehrsbehinderungen auf der Demoroute und keine grössere Störung des Bummelsonntags.