ZugGrosses Rätselraten nach Doppelmord
Vor zwei Monaten fanden Polizisten in Zug die Leichen der 55-jährigen Millionärin Linda S. und ihrer Putzfrau. Seither hat sie vor allem eines: viele Fragen. Sogar der Staatsanwalt mutmasst, dass der Fall nie gelöst wird.
Die Polizei hat zwei Leichen und ein abgebranntes Penthouse. Mehr hat sie auch zwei Monate nach dem Doppelmord von Zug nicht. Damals wurden die 55-jährige Millionärin Linda S.* und ihre Putzfrau im Penthouse im Eschenring 12 in Zug tot aufgefunden. Seither steht sie vor einem Rätsel. Und wenn man die Aussagen des leitenden Staatsanwalts Urs Sigrist hört, wird das Rätsel nie geknackt: «Gut möglich, dass der Mord nicht mehr zu 100 Prozent aufgeklärt werden kann. Der Mörder hat einen enormen Zeitvorsprung», sagte er dem «Blick».
«Wir schliessen nichts aus»
Die Ermittler haben weder die genaue Todesursache und den genauen Todeszeitpunkt, noch wissen sie etwas über die Identität der Putzfrau, einer Filippina um die Mitte 30. Nach wie vor wird deshalb in alle Richtungen ermittelt. «Es könnte ein Auftragsmord gewesen sein», mutmasst Sigrist weiter. Auf eine öffentliche Fahndung werde verzichtet, weil das Täterprofil fehle. Ein Zeugenaufruf komme auch nicht in Frage, weil die Ermittler den genauen Tatzeitpunkt nicht kennen. Sigrist: «Wir schliessen nichts aus und haben deswegen noch nicht den Tatort freigegeben. Wir wollen uns nicht nachsagen lassen, dass wir irgendetwas verpassten».
Der Tod der Zuger Millionärin und ihrer Putzfrau - für die Polizei ein grosses Rätsel. Ein Rätsel, das Staatsanwalt Sigrist kaum mehr lösen wird. Er wird im Mai pensioniert.
*Name der Redaktion bekannt
(meg)