Grossoffensive gegen Taliban - 40 Tote
Bei Gefechten mit Koalitionstruppen sind im Süden Afghanistans mehr als 40 mutmassliche Taliban-Kämpfer ums Leben gekommen.
Mindestens 27 Aufständische wurden im Bezirk Sangin in der Provinz Helmand getötet, wie Polizeichef Ghulan Nabi Malachail am Sonntag erklärte. Weitere 18 seien bei den Kämpfen am Samstag in dem Dorf Mirmundase verletzt worden, zehn seien in Haft genommen worden.
Mirmundase liegt etwa 25 Kilometer nördlich der Ortschaft Sangin, die ebenfalls am Samstag von hunderten Koalitionstruppen gestürmt worden war. Dabei wurden zehn Aufständische getötet. Militärsprecher Scott Lundy erklärte, in Sangin hätten sich «hunderte Taliban» versammelt, um Anschläge vorzubereiten. Unter den Todesopfern war nach Angaben des afghanischen Innenministeriums auch der Taliban-Kommandeur der Region, Baha Uddin. Lundy sagte weiter, die Koalitionstruppen sollten in Sangin bleiben, bis die Bedrohung durch die Taliban ausgelöscht sei. Dann könnten die afghanischen Behörden die Bewohner beim Wiederaufbau unterstützen.
Polizeichef Malachail erklärte, weitere acht Taliban-Kämpfer seien bei Gefechten mit den Koalitionstruppen nahe Sangin ums Leben gekommen. Die Soldaten hätten dort ein Versteck der Rebellen umstellt und ausgehoben.
In der Provinz Chost töteten zwei als Frauen verkleidete Aufständische zwei Afghanen und verletzten einen weiteren. Die Männer trugen Burkas, als sie am Samstag im Bezirk Sambar ein Auto angriffen, wie die US-Streitkräfte am Sonntag erklärten. Das Motiv für die Tat war nicht bekannt. Bei den Opfern handelte es sich jedoch um Bekannte des örtlichen Polizeichefs.
Die US-Streitkräfte kündigten an, sie wollten eine Untersuchung der afghanischen Regierung zu einem Luftangriff der Koalitionstruppen vom Montag in Urusgan unterstützen. Dabei waren nach amerikanischen Angaben 40 Aufständische getötet worden. Augenzeugen sagten dagegen, es seien auch mindestens vier Zivilpersonen ums Leben gekommen. Der afghanische Präsident Hamid Karsai ordnete auch eine Untersuchung des Luftangriffs auf Sangin vom Samstag an. (dapd)