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WahlumfrageGrüne klettern über 10 Prozent

Weniger als einen Monat vor den Nationalratswahlen verstärkt sich die Grüne Welle. Die Bundesratsparteien lassen dagegen Federn. Das zeigt die jüngste Tamedia-Wahlumfrage.

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Die Grünen überspringen laut der sechsten Welle der Tamedia-Wahlumfrage sogar die 10-Prozent-Marke. Sie kommen auf einen Wähleranteil von 10,2 Prozent. Im Bild: Präsidentin Regula Rytz und Fraktionschef Balthasar Glättli.

Die Grünen überspringen laut der sechsten Welle der Tamedia-Wahlumfrage sogar die 10-Prozent-Marke. Sie kommen auf einen Wähleranteil von 10,2 Prozent. Im Bild: Präsidentin Regula Rytz und Fraktionschef Balthasar Glättli.

Keystone/Gian Ehrenzeller
Auch die GLP könnte kräftig zulegen und käme neu auf 7,2 Prozent (+2,6).

Auch die GLP könnte kräftig zulegen und käme neu auf 7,2 Prozent (+2,6).

Keystone/Peter Schneider
Die eidgenössischen Wahlen steigen am 20. Oktober.

Die eidgenössischen Wahlen steigen am 20. Oktober.

Keystone/Peter Schneider

Wären dieser Tage Wahlen, stünden die Klima-Parteien als klare Gewinner da: Die Grünen überspringen laut der sechsten Welle der Tamedia-Wahlumfrage sogar die 10-Prozent-Marke. Sie kommen auf einen Wähleranteil von 10,2 Prozent, 3,1 Prozentpunkte mehr als bei den Wahlen 2015. Auch die GLP könnte kräftig zulegen und käme neu auf 7,2 Prozent (+2,6). Die Werte beider Parteien liegen noch einmal leicht höher als in der letzten Umfragewelle im Mai.

Die grüne Welle setzt allen Bundesratsparteien zu – am stärksten verliert die SVP. Sie erreicht in der Umfrage eine Wählerstärke von 27,9 Prozent, 1,5 Prozentpunkte weniger als 2015. Bei den übrigen grösseren Parteien liegen die Verluste im statistischen Unschärfebereich. Die FDP erreicht laut Umfrage 15,6 Prozent (-0,8). Noch knapp vor den Grünen positioniert sich die CVP mit 10,4 Prozent (-1,2). Die SP bleibt mit 18 Prozent (-0,8) klar die zweitstärkste Kraft im Lande.

SP und Grüne punkten bei Frauen, FDP bei Männern

Wie die Umfrage weiter zeigt, schneiden die Grünen und Grünliberalen gerade bei jüngeren Wählern gut ab. 22 Prozent der 18- bis 34-Jährigen wollen eine der beiden Listen einwerfen. SP und Grüne werden deutlich stärker von Frauen unterstützt als von Männern. Die FDP hingegen punktet bei den Männern stärker als bei den Frauen. Bei der SVP-Wählerschaft ist das Geschlechterverhältnis ausgeglichen.

Wie in früheren Befragungen bleiben die Gesundheitskosten im Sorgen-Ranking an der Spitze: 70 Prozent der Wahlberechtigten sehen darin ein drängendes politisches Problem. Auf dem zweiten Platz folgt die Sorge um die Altersrenten (62 Prozent). Zu den drei drängendsten Problemen zählt neu auch der Klimawandel beziehungsweise die Umweltzerstörung (52 Prozent). Das Verhältnis Schweiz-EU ist derweil auf den vierten Platz abgerutscht (46 Prozent).

Jeder fünfte SVP-Wähler findet das Wurmplakat grenzwertig

Im Abstimmungskampf gab die Kampagne der SVP zu reden. Ein Plakat zeigt einen Apfel, der von einem Wurm zerfressen wird (siehe Bildstrecke). Daneben steht die Frage: «Sollen Linke und Nette die Schweiz zerstören?» Wie die Umfrage zeigt, kommt das «Wurmplakat» bei einer Mehrheit der SVP-Wähler gut an. 71 Prozent sind der Ansicht, es bringe die Botschaft auf den Punkt. Jeder vierte findet dagegen, es sei grenzwertig oder diffamiere die politischen Gegner.

Ganz anders bewerten die Wähler der übrigen grösseren Parteien das Plakat. Eine klare findet es deplatziert oder zumindest grenzwertig.

Die Umfrage

20'515 Personen aus der ganzen Schweiz haben am 23. und 24. September online an der 6. Welle der Tamedia-Wahlumfragen zu den eidgenössischen Wahlen vom 20. Oktober 2019 teilgenommen. Die Tamedia-Wahlumfragen werden in Zusammenarbeit mit LeeWas durchgeführt. LeeWas modelliert die Umfragedaten nach demografischen, geografischen und politischen Variabten. Der Fehlerbereich liegt bei 1,3 Prozentpunkten. Weitere lnformationen zu den Tamedia-Umfragen gibts hier.

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