Grünes Licht für Road Pricing

Aktualisiert

Grünes Licht für Road Pricing

Mit seinen Plänen für Road-Pricing-Versuche rennt der Bundesrat bei den Städten offene Türen ein, wie erste Reaktionen zeigen. «Sehr interessiert» sei man, allerdings müssten Kantone und Umland mitziehen.

«Wir sind grundsätzlich sehr interessiert an solchen Versuchen», sagte Martin Waser, Zürichs Stadtrat und Tiefbauvorsteher, auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Allerdings dürfte ein Versuch an der Stadtgrenze nicht aufhören.

Auch das Glattal und das Limmattal müssten mit einbezogen werden. Ein Mitziehen des Kantons sei deshalb zentrale Bedingung.

Kein Konzept in der Schublade

Die Stadt Zürich werde jetzt auf das Gesetz des Bundes warten und dann entscheiden, ob sie einsteigen werde, sagte Waser weiter. Dieser Prozess brauche Zeit.

«Wir können nicht einfach ein Konzept aus der Konserve ziehen», erklärte der Stadtrat. Waser gab zu bedenken, dass punkto Verkehr der Leidensdruck in der Schweiz verglichen mit dem Ausland sehr moderat sei.

Basel will Pilotregion werden

Im Kanton Basel-Stadt wurde der Entscheid des Bundesrates ebenfalls positiv aufgenommen. Basel sei sehr daran interessiert, eine der Pilotregionen zu werden, sagte Baudirektorin Barbara Schneider.

Schneiders Ansicht nach wäre Basel für einen Versuch wegen seiner zahlreichen Einfallsachsen besonders interessant. Das wäre aber sehr komplex und müsste eng mit der Nachbarschaft sowohl im Kanton Baselland wie im angrenzenden Ausland abgestimmt werden.

(dapd)

Gute Erfahrungen im Ausland

Im Ausland haben London und Stockholm gute Erfahrungen mit Road Pricing gemacht. In London führte die Einführung der Stauabgabe zu einer Verkehrsabnahme um rund einen Fünftel, die Staus gingen um 30 Prozent zurück. In Stockholm ging der Verkehr nach ersten Ergebnissen um 20 bis 25 Prozent zurück, die Staus nahmen gar um 30 bis 50 Prozent ab. Umstritten sind gemäss dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) die wirtschaftlichen Auswirkungen von Road Pricing. Während der Detailhandel in London Umsatzeinbussen geltend mache, seien beim Versuch in Stockholm keine entsprechenden Auswirkungen beobachtet worden. Ein kritischer Punkt seien in beiden Fällen die hohen Erhebungskosten.

(Quelle: AP)

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