Saudiarabien Grand Prix: Chaos um Fernando Alonso

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Saudiarabien Grand Prix«Habe gefeiert und schöne Fotos» – Riesen-Chaos um Alonso-Podestplatz

Feiern, Kritisieren und dann wieder Feiern: Formel-1-Star Fernando Alonso wurde nach der Siegerehrung von der Rennleitung vom Podest geworfen – dann kriegte er es wieder zurück.

Tobias Wedermann
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Tobias Wedermann
(aus Dschidda)

Für eine falsche Startposition erhielt Fernando Alonso ursprünglich eine erste Strafe.

SRF

Darum gehts

  • Red Bull dominierte den Grand Prix von Saudiarabien.

  • Für die ganz grossen Schlagzeilen sorgte aber der dritte Platz von Fernando Alonso.

  • Sein Team musste bis in die Nacht für seinen 100. Podestplatz kämpfen.

Er nahm sich ein paar Sekunden, blickte von der Siegesfeier in Richtung Team und Fans – der 41-jährige Fernando Alonso war sichtlich emotional nach seinem dritten Platz im Grand Prix von Saudiarabien. Es war sein 100. Podestplatz in seiner Karriere – und bereits der Zweite im zweiten Rennen der Saison. Hinter dem Red-Bull-Siegerduo Sergio Perez und Max Verstappen. Die Fans sowie sein Team sangen Alonso-Sprechchöre, der Spanier wird allmählich vom Bad Boy der Formel 1 zum Fanliebling.

Doch dann macht der Automobilverband Fia der Alonso-Party ein abruptes Ende. Wenige Minuten nach der Siegesfeier hiess es: Zehn-Sekunden-Strafe für den Spanier. Beim Absitzen einer Fünfsekundenstrafe während des Rennens soll ein Mechaniker mit dem Wagenheber das Auto zu früh berührt haben. Alonso neu auf Platz vier, George Russell erbt den Podestplatz für Mercedes. 

Nach ein Uhr war Alonso zurück auf dem Podest

Und wie reagierte der Spanier? Sehr cool. «Ich war auf dem Podium, hab gefeiert, schöne Bilder gemacht und unsere Sponsoren sowie Fans glücklich gemacht», sagt Alonso am späten Sonntagabend gegenüber den Journalisten in Dschidda. Unverständlich sei für ihn aber, dass die Rennleitung 35 Runden und eine Siegerehrung brauchten, um die Strafe auszusprechen. «Ich hätte im Rennen genug Zeit und Möglichkeiten gehabt, um auf so eine Strafe reagieren zu können. Es ist eine schlechte Show der Fia», so der 41-Jährige.

Noch schlimmer wurde die Fia-Show dann kurz nach ein Uhr nachts in Saudiarabien: Einmal Rolle rückwärts. George Russell ist sein Podest wieder los, Fernando Alonso kann doch wieder seinen 100. Karrierepodestplatz feiern. Aston Martin hat den Rennleitern Videomaterial vorgelegt, welches beweisen konnte, dass die Basis ihrer Entscheidung falsch war.  

Alfa-Sauber muss bei der Performance über die Bücher

Während das Hin und Her der Rennleitung für komplette Verwirrung und Kopfschütteln sorgte, hatte man bei Alfa-Sauber andere Probleme. Der Rennstall aus Hinwil konnte seine Ziele in Saudiarabien nicht erreichen. Zhou Guanyu wurde 13., Valtteri Bottas abgeschlagen auf Rang 18. Vor dem Rennen war Alessandro Bravi, Teamchef von Alfa Romeo F1 Stake, noch guten Mutes gegenüber 20 Minuten: «Wir schätzen unseren Renn-Speed etwas höher ein als etwa bei Haas.»

Doch Haas fuhr mit Kevin Magnusson in die Punkte, auch Nico Hülkenberg war schneller als Zhou und Bottas. «Ein schwieriges Rennen unter unseren Erwartungen – wir hatten schlicht die Performance nicht, um in die Punkte zu fahren. Kein optimales Wochenende», sagt Bravi nach dem Rennen zu 20 Minuten. Man müsse nun die richtigen Schlüsse aus den Analysen ziehen. «Beim nächsten Rennen in Melbourne müssen wir wieder bei den Leuten sein.»

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