AutopilotHacker lenken Tesla auf falsche Spur
So leicht kann man den Tesla-Autopiloten austricksen: Hacker kleben drei kleine Sticker auf die Fahrbahn, und schon lenkt das E-Auto auf die Gegenseite.
- von
- sas
Mit nur drei kleinen Aufklebern hat die chinesische IT-Sicherheitsfirma Keen Labs den Tesla in die Falle – und damit auf die falsche Strassenseite gelockt. Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht der IT-Sicherheitsspezialisten gibt es zwei Möglichkeiten, die über Kameras und künstliche Intelligenz gesteuerte Spurerkennung des Autopiloten auszuhebeln.
In einem ersten Versuch verwischten die Lab-Mitarbeiter den Markierungsstreifen auf der linken Spur. Das wäre aber in der Realität kaum umsetzbar, wie die Forscher angeben. Der Tesla-Computer konnte die Manipulation aber leicht erkennen. Die Security-Spezialisten vermuten, das E-Auto könne mit der fehlenden Markierung gut umgehen, weil der Autopilot auf derart abweichende Spuren trainiert worden sei. Tesla habe ein gutes Gefühl für die Richtung der Fahrspur, und das bei allen Lichtverhältnissen und schlechtem Wetter.
«Fahrzeug sollte falsche Spur ignorieren»
In einem zweiten Versuch gaukelten die Forscher vom Keen Lab, einer Tochterfirma des Techriesen Tencent, dem Autopiloten eine Fahrspur vor. Sie klebten dazu drei kleine Sticker auf den Asphalt, um eine Fahrbahnmarkierung nachzuahmen. Im Test lenkt der Tesla-Autopilot wegen der kleinen Aufkleber auf die linke Spur des Gegenverkehrs, wie die Programmierer auch in einem Video des Tests zeigen.
Laut den Forschern ist es sogar gefährlicher, wenn Hacker den Tesla-Autopiloten dank eines Tricks von der Spur abbringen können, als wenn das Fahrzeug eine Fahrspur nicht erkennt. Gemäss den Sicherheitsexperten sollte das Fahrzeug eigentlich erkennen, dass die manipulierte Spur in den Gegenverkehr führt, und die falsche Spur darum ignorieren.
Tesla: kein real existierendes Problem
Der Autobauer Tesla liess als Reaktion verlauten, die Ergebnisse stellten kein real existierendes Problem dar, wie Businessinsider berichtet. Ein Fahrer könne den Autopiloten jederzeit mit dem Lenkrad oder der Bremse ausser Kraft setzen und sollte auch jederzeit bereit sein, dies zu tun. Den IT-Spezialisten vom Keen Lab gelang es zudem, den Tesla zu hacken und über eine Gamekonsole zu lenken. Diese Sicherheitslücke hat Tesla unterdessen geschlossen.