Genf: Häftlinge spritzen sich Olivenöl für Muskelaufbau

Aktualisiert

GenfHäftlinge spritzen sich Olivenöl für Muskelaufbau

Fitnesswahn hinter Gittern: Im Gefängnis Champ-Dollon injizieren sich Insassen Olivenöl. Damit wollen sie ihre Muskeln aufpumpen.

von
kün
Laurent Gétaz, Arzt im Gefängnis Champ-Dollon, sagt: «Sich Olivenöl zu spritzen, kann einen Abszess verursachen oder die Muskeln gar zerstören.»

Laurent Gétaz, Arzt im Gefängnis Champ-Dollon, sagt: «Sich Olivenöl zu spritzen, kann einen Abszess verursachen oder die Muskeln gar zerstören.»

Keystone/Salvatore di Nolfi

Im Genfer Gefängnis Champ-Dollon gibt es einen gefährlichen neuen Fitness-Trend: Gewisse Insassen spritzen sich Olivenöl in die Muskeln, damit diese voluminöser erscheinen, wie die Zeitung «Tribune de Genève» schreibt.

Gefängnisarzt Laurent Gétaz sagt: «Im Internet wird der Glaube verbreitet, dass das Olivenöl die Muskelmasse erhöhe. Das stimmt natürlich nicht und ist sogar gefährlich.» Kurzzeitig sähen die Muskel zwar voller aus, später aber baue sich das Öl ab. Das könne dann einen Abszess verursachen oder die Muskeln gar zerstören, so Gétaz.

Woher die Spritzen stammen, ist unklar

Und auch die Spritzen, die die Insassen benutzen, bergen Gefahrenpotenzial: «Wenn die Häftlinge ihre Spritzen herumreichen, erhöht sich natürlich das Hepatitis- und HIV-Risiko.» Woher die Spritzen stammen, weiss Gétaz nicht. «Wir können uns nicht erklären, woher sie die Insassen erhalten haben.»

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