Tote Soldaten : Häftlingsrevolte in Venezuela endet blutig

Aktualisiert

Tote Soldaten Häftlingsrevolte in Venezuela endet blutig

Eine Revolte im Gefängnis El Rodeo wurde durch tausende venezuelanische Nationalgardisten gewaltsam aufgelöst. Die Aktion hat Opfer gefordert.

Mehrere tausend Nationalgardisten haben am Freitag in Venezuela ein Gefängnis gestürmt, in dem sich nach einer blutigen Revolte bewaffnete Häftlinge verschanzt hatten. Dabei wurden nach Angaben der Regierung in Caracas mindestens zwei Soldaten getötet und 18 verwundet. Über Tote und Verletzte bei den Häftlingen wurden keine Angaben gemacht.

Ausserhalb des Gefängnisses hielten die Soldaten besorgte Angehörige der Häftlinge mit Wasserwerfern und Tränengas zurück, während Krankenwagen mit Verwundeten das Gelände verliessen.

Der stellvertretende Justizminister Nestor Reverol sagte, über grosskalibrige Waffen verfügende Häftlinge hätten sich in einem Gefängnisturm verschanzt. Es sei nur ein Teil der Inhaftierten, der Widerstand leiste. Im Einsatz seien mehr als 3500 Soldaten der Nationalgarde.

Am Sonntag, dem Beginn der Häftlingsrevolte, waren in den Gefängnissen El Rodeo I und El Rodeo II in Guatire 21 Gefängnisinsassen und ein Besucher ums Leben gekommen. Zu den Zusammenstössen sei es gekommen, als Nationalgardisten in den Gefängnissen nach Waffen suchten, sagte ein General der Nationalgarde, Luis Motta Dominguez, im Staatsfernsehen.

Vizepräsident Elias Jaua versuchte Ängste von Angehörigen der Häftlinge zu zerstreuen, die Nationalgardisten richteten ein Blutbad unter den Insassen des Gefängnisses an. Die Botschaft an die Angehörigen sei, «dass die Intervention, die wir heute durchführen, kein Massaker an ihren Verwandten ist», sagte er in einer vom Fernsehen übertragenen Rede. «Es geht darum, das Leben von mehr als 5000 Häftlingen zu schützen.» (dapd)

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