StromschlagHätte ein FI-Schalter den Tod der Kinder verhindert?
Am Sonntag starben in Kehrsatz BE zwei Buben, weil sie beim Baden mit einem Föhn hantierten. Hätte der tragische Unfall verhindert werden können?
- von
- cho
Ein Föhn wurde den beiden Buben Abdulahi (7) und Mubarak (6) am Sonntag zum Verhängnis: Beim Baden fiel er in ihre Wanne. Trotz sofortigen Rettungsmassnahmen konnte den beiden somalischen Kindern in der Tannacker-Siedlung in Kehrsatz nicht mehr geholfen werden. Wurde den beiden Kindern die alte Elektrik in ihrem Haus zum Verhängnis?
Gemäss Hans Rudolf Münger, Leiter des Elektrokontrollunternehmens Electrocontrol, hätte eine sogenannter FI-Sicherheitsschalter den beiden Knaben das Leben retten können. Dieser würde den Stromfluss nach drei Zehntelsekunden unterbrechen. Damit sei das Risiko, am Stromschlag zu sterben, gering: «Bei 0,3 Sekunden ist nahezu ausgeschlossen, dass es zum tödlichen Herzkammerflimmern kommt.»
Keine Pflicht bei alten Häusern
Seit 1985 sind Hauseigentümer verpflichtet solche Sicherheitselemente einzubauen. Das Haus, in dem die beiden somalischen Kinder lebten, stammt jedoch aus den 70er-Jahren. «Bei solchen Bauten gibt es auch keine Nachrüstpflicht», sagt Münger. Pro Jahr würden sich rund fünf Nicht-Berufsunfälle ereignen: «Es wäre nicht verhältnismässig, wenn diese Nachrüstung Pflicht wäre.»
Die Inhaber der Tannacker-Siedlung haben versprochen, eine Untersuchung einzuleiten, «um abzuklären, ob die elektrischen Anlagen in Ordnung sind», wie die Gerimax AG mitteilt. Sollten Fehler gefunden werden, «wird das Konsequenzen haben.»

Ein FI-Sicherheitsschalter kann Leben retten.