Krieg in der UkraineRussland behauptet, der Hafen von Mariupol sei unter russischer Kontrolle
Mariupol ist seit Wochen schwer umkämpft. Russland gab nun bekannt, der Hafen befinde sich in eigener Kontrolle. Doch laut einem ukrainischen Beamten geht der Kampf weiter.
Darum gehts
Laut der russischen Armee befindet sich der Hafen Mariupols komplett unter ihrer Kontrolle.
Die verbliebenen ukrainischen Truppen seien «blockiert und der Möglichkeit beraubt, aus der Einkesselung zu entkommen».
Die Ukraine dementiert jedoch die Kapitulation ihrer Soldaten in Mariupol.
«Der Kampf um den Meereshafen geht heute noch weiter», sagte ein ukrainischer Beamter.
Russlands Armee hat nach eigenen Angaben den Hafen der schwer umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol komplett unter ihre Kontrolle gebracht. Der Handelshafen sei von ukrainischen Asow-Kämpfern «befreit» worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwoch. Die verbliebenen ukrainischen Truppen seien «blockiert und der Möglichkeit beraubt, aus der Einkesselung zu entkommen». Von ukrainischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung.
Beamter dementiert Kapitulation ukrainischer Soldaten
Konaschenkow gab zudem bekannt, 1026 Soldaten der 36. ukrainischen Marinebrigade hätten sich in einem Metallwerk in der Stadt im Südosten der Ukraine ergeben.
Ein Berater des ukrainischen Innenministers dementierte dies jedoch: Weder vom Verteidigungsministerium noch vom ukrainischen Generalstab habe man von einer solchen Kapitulation gehört, sagte Wadym Denysenko am Mittwoch dem Fernsehsender «Current Time». Denysenko fügte an:«Ausserdem will ich sagen... der Kampf um den Meereshafen geht heute noch weiter.» Die ukrainischen Kämpfer in Mariupol befinden sich jedoch in einer verzweifelten Situation, seit Wochen sind sie von Munitions- und Nahrungslieferungen abgeschnitten und sie erhalten keine militärische Verstärkung. Auf Facebook schrieb die 36. Marinebrigade deshalb unlängst, man bereite sich auf eine «letzte Schlacht» um Mariupol vor.
Schon seit Wochen belagern russische Truppen Mariupol, die humanitäre Lage ist katastrophal. Die Metropole am Asowschen Meer, die vor dem Krieg rund 440’000 Einwohner hatte, ist weitgehend zerstört. Wie das ukrainische Militär mitteilte, griffen russische Truppen zuletzt verstärkt auch das Stahlwerk Asowstal an. In dem ausgedehnten Industriekomplex haben sich ukrainische Soldaten verschanzt.
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Hier findest du Hilfe für dich und andere:
Fragen und Antworten zum Krieg in der Ukraine (Staatssekretariat für Migration)
Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer SRK, Tel. 058 400 47 77
Kriegsangst?, Tipps von Pro Juventute
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Anmeldung und Infos für Gastfamilien:
Schweizerische Flüchtlingshilfe, Tel. 058 105 05 55
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