«Touch the Air»Haft für Mann, der Frau an Openair zu Oralsex zwang
Ein 27-Jähriger, der beim «Touch the Air» eine Frau missbrauchte und sie bedrohte, muss ins Gefängnis. Er komme «gut weg», sagte der Richter.
- von
- ehs
Das Bezirksgericht Bremgarten verurteilte am 16. Oktober 2017 einen 29-jährigen Mann zu 18 Monaten unbedingter Gefängnisstrafe. Er hatte 2011 eine damals 17-Jährige zu Oralsex gezwungen.
Der Vorfall fand am Musikfestival «Touch the Air» in Wohlen statt. Der Mann war ins Zelt der Frau eingedrungen und hatte sie mit einem Messer zu den sexuellen Handlungen gezwungen.
Ein 27-jähriger Mann drang beim Musikfestival «Touch the Air» im aargauischen Wohlen im Jahr 2011 in das Zelt einer damals 17-jährigen Frau ein. Er bedrohte sie mit einem Messer und zwang sie, ihn oral zu befriedigen. Danach drohte er, sie abzustechen, sollte sie von dem Vorfall erzählen. Durch Zufall wurde der Mann sechs Jahre später im Rahmen einer Untersuchung wegen Urkundenfälschung gefasst.
Gestern stand der Mann vor dem Bezirksgericht Bremgarten. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, verurteilte ihn das Gericht zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren. Davon muss der Täter 18 Monate unbedingt absitzen. Ihm wurden auch die Untersuchungskosten auferlegt. Zudem muss er dem Opfer Schadenersatz und Genugtuung in Höhe von insgesamt 12'000 Franken bezahlen.
Täter: «Bin sonst nicht so»
Das Verfahren fand laut der Zeitung im abgekürzten Verfahren statt. Bei solchen Verfahren einigen sich die Anklage und die Verteidigung bereits im Vorfeld auf ein Strafmass. Formell sei das zwar in Ordnung, sagte der Gerichtspräsident gestern. In einem normalen Verfahren wäre der Fall aber anders herausgekommen. Der Staatsanwalt sagte, in einem normalen Verfahren hätte der Täter vielleicht ein halbes Jahr mehr absitzen müssen. Dem Opfer hätte das aber kaum genützt, denn dann wäre mit einem belastenden Gang ans Obergericht zu rechnen gewesen.
Das Gericht folgte dieser Argumentation. Mit drei Jahren Gefängnis komme er gut weg, sagte der Gerichtspräsident laut «Aargauer Zeitung» zum Angeklagten. Die Frau habe aber betont, dass sie froh sei, wenn ein Schlusspunkt gesetzt werden könne. Der Täter selbst gab sich vor Gericht reuig. Er sei sonst «nicht so», sagte er. Er habe der Frau grosses Leid angetan. Das werde ihn immer belasten. Seine Tat sei eine Schande, und sein Opfer werde noch lange unter dem Vorfall leiden.