SolothurnHandy per Drohne ins Gefängnis geschmuggelt – jetzt wird Luftraum überwacht
Ein neues System soll das Einschmuggeln von Waffen, Drogen und anderen unerlaubten Gegenständen durch Drohnen in der Justizvollzugsanstalt Solothurn verhindern.
Darum gehts
Ein Drohnendetektionssystem soll künftig den Luftraum über der JVA Solothurn überwachen.
2018 lieferte eine Drohne unentdeckt ein Handy in das Untersuchungsgefängnis Olten.
Das System erkenne rund um die Uhr, ob ein Flugobjekt in den Luftraum über oder in der Nähe des Gefängnisses eindringt.
Der Kanton Solothurn hat beschlossen, die Justizvollzugsanstalt im Deitinger Schachen mit einem Drohnendetektionssystem auszustatten, wie die «Solothurner Zeitung» berichtet.
Michael Leutwyler, der Chef des kantonalen Amtes für Justizvollzug, begründete das gegenüber der «Solothurner Zeitung» damit, dass Drohnen «bekanntlich privat erhältlich und aufgrund des rasanten Fortschritts heute technisch weit entwickelt» seien. «Dadurch entsteht unter anderem die Gefahr, dass mit Drohnen unerlaubte Gegenstände oder Waren unbemerkt und unkontrolliert in das Gefängnis eingeflogen werden könnten.»
Drohne bringt Handy ins Gefängnis
Eine solche Aktion erfolgte bereits im Sommer 2018, als ein Mann seinem Kollegen per Drohne ein Mobiltelefon ins Untersuchungsgefängnis Olten schickte. Das Telefon hing an einer fünf Meter langen Schnur und die Drohne überflog den Bereich der Videoüberwachung. Die Aktion flog nur auf, weil ein Spaziergänger den Drohnenflug zufällig beobachtet hatte.
Bist du schon einmal eine Drohne geflogen?
2018 wurde bereits ein spektakulärer Fall aus Frankreich bekannt, bei dem einem Insassen des Réau-Gefängnisses die Flucht gelang. Seine Komplizen hatten die Umgebung über mehrere Wochen mit einer Drohne ausgekundschaftet und ihm so einen Fluchtplan geliefert.
Einsatz im Laufe des Jahres
Der Chef des kantonalen Amtes für Justizvollzug erklärt: «Das Drohnendetektionssystem erkennt bei Tag und Nacht, wenn eine Drohne oder ein vergleichbares Flugobjekt in den definierten Luftraum eintritt.» Es zeige zudem den Standort des Objektes. Weitere Details über das Hunderttausend Franken teure System werden jedoch nicht genannt. Ebenso zeige es auf, wo sich das entsprechende Objekt befindet. Weitere Details zur Funktionsweise des Systems werden nicht genannt. Die Kosten dürften sich auf mehrere Hunderttausend Franken belaufen.
2021 wurde bereits ein neues Flugverbot für Solothurner Vollzugsanstalten und deren nähere Umgebung mit dem neuen kantonalen Justizvollzugsgesetz eingeführt. Es gilt für kleine unbekannte Luftfahrzeuge, die weniger als 30 Kilogramm schwer sind. Im Laufe des Jahres soll das System in Betrieb genommen werden.
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