Radcliffe reagiert auf kritisierte TweetsHarry Potter widerspricht seiner Schöpferin J. K. Rowling
Die «Harry Potter»-Autorin sieht sich mit Vorwürfen der Transphobie konfrontiert. Harry Potter selbst distanziert sich nun in einem Essay von ihren Tweets.
Darum gehts
- Daniel «Harry Potter» Radcliffe distanziert sich von J. K. Rowlings Aussagen.
- Die Erfolgsautorin setzte erneut kontroverse Tweets ab, die vor allem von der LGBTIQ-Community als transphob eingestuft wurden.
- Radcliffe hofft, dass die Bedeutung der «Potter»-Bücher für die Fans nicht darunter leidet.
Am Wochenende ist Joanne K. Rowling ins Kritikkreuzfeuer geraten, weil sie über mehrere Tweets hinweg auf ihrer Meinung bestand, dass ausschliesslich Frauen menstruieren können. Zahlreiche Userinnen und User störten sich an diesen Aussagen, da sehr wohl auch Leute menstruieren können, die nicht als Frau leben.
Weil die 54-Jährige nicht einlenkte, sah sie sich rasch mit Vorwürfen der Transphobie konfrontiert. Auch, weil sie schon in zwei anderen Twitter-Situationen ähnliche Ansichten durchblicken liess – darunter, dass Transmenschen ihr biologisches Geschlecht nicht wechseln könnten.
Fans sind verunsichert
Schnell flammte unter anderem auf Reddit erneut die Diskussion auf, inwiefern die Meinungen der Autorin von der Öffentlichkeit unbemerkt in ihre «Harry Potter»-Bücher eingeflossen sind und ob man die Geschichten überhaupt noch toll finden darf, wenn man mit J. K. Rowling selbst nicht einverstanden ist.
Kaum jemand könnte diese Fragen besser beantworten als Harry Potter selbst. Daniel Radcliffe (30), der den Zauberlehrling in den Verfilmungen spielt, hat darum ein kurzes Essay zum Thema veröffentlicht – und distanziert sich darin klar von Rowlings Äusserungen.
Radcliffe widerspricht Rowling
«Transgender-Frauen sind Frauen», schreibt Radcliffe. «Jede gegenteilige Behauptung spricht Transgender-Menschen ihre Identität und Würde ab und widerspricht jeglichen Empfehlungen medizinischen Fachpersonals, das bei diesem Thema viel besser Bescheid weiss als Jo und ich.»
Es sei klar, dass wir alle mehr tun müssten, um nonbinäre und Transgender-Menschen zu unterstützen, «und ihnen nicht ihre Identität aberkennen oder noch weiteren Schaden anrichten dürfen». Er lese sich weiterhin ins Thema ein und versuche, sein Verständnis stets zu erweitern.
Die individuelle Bedeutung der Bücher bleibt «unantastbar»
Er wandte sich auch «an alle Menschen, die nun das Gefühl haben, die (‹Harry Potter›-)Bücher hätten dadurch ihre Bedeutung für sie eingebüsst oder verloren»: «Es tut mir aufrichtig leid, wenn euch diese (also Rowlings) Kommentare getroffen haben.» Wenn die Fans in diesen Geschichten etwas gelesen oder gelernt hätten, das ihnen etwas bedeutet, dann sei das eine Sache zwischen ihnen und den Büchern – und heilig.
«Meiner Meinung nach ist das unantastbar», schliesst Radcliffe das Essay, «ihr entscheidet selbst, was die Geschichten für euch bedeuten, und ich hoffe, die jüngsten Kommentare ändern daran nicht allzu viel.»