Swiss Music AwardsHat der Schweizer Pop ein Frauenproblem?
Im Rahmen der SMA wollen Musikerinnen und Vertreter des Musikbusiness folgender Frage auf den Grund gehen: Warum sind Frauen in der Schweizer Popmusik so untervertreten?
- von
- shy
2017 ging gerade mal einer der insgesamt zwölf an Schweizer Künstler verliehenen Swiss Music Awards an eine Frau – und zwar in der einzigen Kategorie, wo per Definition eine Frau gewinnen musste: Beatrice Egli (29) wurde als Best Female Solo Act ausgezeichnet.
Ansonsten: Männer. Auch bei Schweizer Künstlern in unserer Hitparade. Auch auf den Party-Line-ups der Clubs. Und auch auf den Postern der Musikfestivals. «Das ist uns schon über längere Zeit aufgefallen», sagt SMA-Organisator Oliver Rosa (44). Darum veranstalten er und sein Team am 7. Februar, zwei Tage vor den Swiss Music Awards 2018, im Zürcher Kosmos einen Abend zur Frage: «Hat die Schweizer Popmusik ein Frauenproblem?»
Musikerinnen und Musikschaffende kommen zu Wort
Zwei Panels werden zusammengestellt, moderiert von SRF-Frau Reena Thelly (33). «Beim ersten erzählen Musikerinnen von ihren Erfahrungen in diesem von Männern dominierten Business», kündigt die Moderatorin an. «Das wird nicht nur schön, denn da wird Klartext gesprochen.» Beim zweiten tauschen sich die Strippenzieher der Szene aus, die Label-Leute, Booker und Kulturförderer.
«Ich hoffe, dadurch einen Einblick ins System zu bekommen und dass wir so vielleicht einige Gründe finden, warum Frauen in der Musik untervertreten sind», so Thelly. Wichtig ist ihr dabei: «Es sollen keine Männer gebasht werden. Wir wollen herausfinden, was man anders machen kann, damit die beiden Geschlechter irgendwann gleichwertig dastehen.»
Eine Frau auf der Livebühne
«Die Panels sind dann erfolgreich, wenn Erkenntnisse gewonnen werden, Ideen entstehen und der Austausch gefördert wird», findet Rosa. Wer für einen Swiss Music Award nominiert wird, bestimmen grösstenteils die Verkaufszahlen – und auf diese haben die Organisatoren keinen Einfluss.
Wohl aber aufs Live-Line-up des Events. Und da ist 2018 neben dem Bieler Nemo (18) auch die Thunerin Veronica Fusaro (20) dabei. «Wir hatten diese talentierte Musikerin sowieso auf dem Schirm», erklärt Rosa, «aber sie als Showact zu holen, ist auch ein Signal: Talentierte Frauen haben einen Platz auf unserer Bühne.»
«SMA presents: Hat die Schweizer Popmusik ein Frauenproblem?» findet am Mittwoch, 7. Februar, im Zürcher Kosmos statt. Der Eintritt ist frei und neben den Panels werden den Besuchern auch noch weibliche Live- und DJ-Acts geboten, um zu zeigen, was Frauen musikalisch draufhaben.
Am 9. Februar spielt Veronica Fusaro live an den Swiss Music Awards im Zürcher Hallenstadion. 20 Minuten zeigt sie den Keller in ihrem Elternhaus in Thun, wo ihre Musik entsteht. <i>(Video: Veronica Fusaro)</i>
SMA-2018-Live-Act Veronica Fusaro zeigt 20 Minuten ihren Musikkeller. (Video: Veronica Fusaro)
20 Minuten ist Medienpartner der Swiss Music Awards.
Am Donnerstag im Livestream: Die SMA-Nominationen
ab 13.30 Uhr live.
Karten für die Swiss Music Awards am 9. Februar im Zürcher Hallenstadion sind bei Starticket erhältlich.