Sieg in der Champions League: Jetzt spricht Manuel Akanji

Manuel Akanji«Ich hatte zum ersten Mal in meiner Karriere einen Krampf»

Meisterschaft in England, FA Cup und seit Samstag auch Champions League: Manuel Akanji hat als Stammspieler sensationell das Triple geholt mit Manchester City. Seit Dienstagabend ist er bei der Nati und sprach am Mittwoch mit den Medien.

Bei der Nati im Tessin angekommen: Triple-Sieger Manuel Akanji mit Fans.

Toto Marti/Blick/freshfocus

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Mittwoch, 14.06.2023

Das war es aus dem Tessin

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Die Fragen und Antworten zur Medienkonferenz mit dem Schweizer Champions-League-Sieger Manuel Akanji gibt es unten zum Nachlesen.

Wie wichtig ist dir dieser Titel?

«Jedes Kind, das Fussball spielt und die Champions-League-Hymne im TV hört, träumt von so einem Moment und dem Champions-League-Final. Ein Traum ging schon in Erfüllung mit der Teilnahme, jetzt konnte ich den Titel im ersten Anlauf mit den Teamkollegen gar gewinnen. Es ist unbeschreiblich.»

Braucht es solche Typen wie Grealish, die durchgefeiert haben?

«Wenn man das Triple holt, darf man auch mal richtig feiern.»

Wie geht es Jack Grealish nach dem Partymarathon?

«Er braucht wohl etwas Zeit, um sich zu erholen. Ich habe ihn aber nicht mehr gehört am Telefon. Auch er ist jetzt bei der Nationalmannschaft und konnte nicht mehr weiterfeiern (lacht).»

Der entscheidende Pass zum Tor. Nimm uns mit?

«Ich habe Raum gehabt, den Ball gekriegt und die Lücke in den Strafraum gesehen. Der Ball ging durch und schlussendlich landete er bei Rodri, der zum Glück den Ball reinmachte.»

Es kam beinahe zum Wechsel während des Spiels. Was war los?

«Ich glaube, ich hatte zum ersten Mal in meiner Karriere einen Krampf. Spürte das plötzlich in beiden Waden. Vielleicht hatte auch das mit der Anspannung zu tun. Der Physio hat dann geholfen und ich konnte weiterspielen.»

Warst auch du nervös vor dem Spiel?

«Als wir noch im Hotel waren, hat man sich schon viele Gedanken über den Final gemacht. Als ich im Stadion angekommen bin, habe ich mich dann nur noch gefreut und die Nervosität war weg. Ich wollte einfach spielen.»

Wie siehst du die Leistung im Final?

«Ich kann ehrlich sagen, es gab eine Anspannung bei den meisten Spielern und es war nicht die beste Leistung. Es ging darum, zu gewinnen und in drei Wochen wird niemand mehr über die Art und Weise sprechen.»

Hast du gemerkt, dass die Champions League extrem wichtig ist für ManCity? Es war der erste Titel in diesem Wettbewerb

«Wenn wir das Spiel verloren hätten, wäre wohl nicht mehr so gute Stimmung gewesen, obwohl wir schon zwei Titel hatten.»

Inwiefern ist es schwierig, nach der Feier zur Nati zu kommen?

«Wir hatten eine lange Saison, konnten nach dem ersten und zweiten Titel nicht richtig feiern. Und jetzt hat man drei Titel und hat trotzdem im Hinterkopf, dass du jetzt zur Nati musst. Eigentlich würde man auch sehr gerne einfach mal den Moment geniessen und feiern. Aber wir sind Profis und ich bin gerne bei der Nati.»

Und nun Europameister mit der Schweiz?

«Hoffentlich! (grinst) Zuerst müssen wir uns qualifizieren. Es ist noch ein langer Weg.»

Würdest du für die Schweiz auch Linksverteidiger spielen?

«Wenn Murat Yakin das will oder mich braucht, mache ich das.»

Du hattest viele Positionen. Warst du überrascht, als du als Linksverteidiger aufgeboten wurdest?

«Ich hab schon mal hinten links gespielt bei Dortmund. Und im Training hiess es dann mal, dass man mich hinten links braucht. Dann musste ich mich innert zwei Trainings daran gewöhnen und das habe ich.»

Ist es anspruchsvoll unter Guardiola zu spielen?

«Er fordert sehr viel von uns. In fast jedem Spiel gibt es neue Vorgaben oder eine neue Spielidee, auch wenn es von aussen gleich aussieht. Er will, dass wir besser werden und wir wollen es genauso.»

Wie ist Pep Guardiola als Trainer?

«Er ist der beste Trainer, den ich je hatte. Auch wenn wir ein gutes Spiel gemacht haben, findet er immer etwas, das man individuell oder als Team noch verbessern kann. Ich bin unter Pep bestimmt besser geworden.»

Du hattest dich im vergangenen Sommer schnell eingelebt. Wieso?

«Meine Mitspieler haben mich sehr gut aufgenommen und ich fühle mich sehr wohl in diesem Team. Ich habe zu Beginn die Zeit genutzt, die ich erhalten habe und mich weiter gesteigert.»

Du bist selbstbewusst. Bist du trotzdem überrascht, wie du dich bei diesem grossen Team integriert hast?

«Ich wusste, dass ich jeden Tag hart arbeiten und mein Bestes geben muss. Auf diesem Level wird man täglich gefordert. Ich wusste aber auch immer, dass ich die Qualität habe für diese Mannschaft. Ich bin nicht überrascht, ich habe mir das verdient.»

Ist das der beste Manuel Akanji aller Zeiten? Was kann noch die Steigerung sein?

«Ich hoffe, dass es noch besser geht! Und idealerweise würden wir das Ganze wiederholen oder noch einen vierten Titel holen. In England gibts ja noch den Carabao Cup, den wir nicht gewonnen haben.»

Wie habt ihr nun noch diese drei Titel gewonnen?

«Relativ einfach. Wir wussten, dass wir nach der WM alle Spiele gewinnen müssen und haben es getan. Wir haben nie nachgelassen, waren Spiel für Spiel fokussiert und das spricht für unsere Mannschaft.»

Es gibt Bilder von dir oben ohne von der Meisterparade.

«Es hat so geregnet und wir waren pflotschnass. Es war irgendwann angenehmer, ohne Kleider im Regen zu feiern.»

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