Oberrieden ZHHecht verhungert elend – Bademeister ist empört
Im Seebad Oberrieden hat Bademeister Tommy Oggenfuss einen toten Hecht entdeckt. Für den unbekannten Fischer fordert er eine Strafe, denn dieser habe «grob fahrlässig» gehandelt.
- von
- gio

Bademeister Tommy Oggenfuss mit dem verhungerten Hecht.
Einen traurigen Fund an einem schönen Sommertag machte Bademeister Tommy Oggenfuss im Seebad Oberrieden: Ein mindestens 5 Kilogramm schwerer, toter Hecht lag nahe des Ufers auf Grund. Im Rachen steckte noch der Köderfisch mit zwei Dreierhaken. «Der Fisch hat sich wohl von der Angel losgebissen und ist dann elendig verhungert», vermutet Oggenfuss.
In seinen 30 Jahren als Bademeister habe er noch nie etwas Derartiges gesehen. Es macht ihn traurig, vor allem aber auch wütend: «So ein grosses Tier hat Kraft, irgendein Hobbyfischer hatte wohl das falsche Material verwendet oder schlicht zu wenig Erfahrung.» Ein guter Fischer wisse, dass man für Hechte eine Angelschnur verwendet, die nahe dem Köder ein kleines Stück Metall zur Verstärkung habe.
Entzug des Patents möglich
Es sei eine Schande, dass solch ein «wunderschönes» Tier wegen Unwissenheit verhungern musste. Fahre man ein Reh an, müsse es sofort gemeldet werden. Bei den Fischen hingegen scheine man tun und lassen zu können, was man wolle. Oggenfuss sagt: «Personen wie dieser Hobbyfischer handeln grob fahrlässig und müssten bestraft werden können.»
Nur ist dies schwierig, wie Urs Phillip, Leiter der kantonalen Fischerei- und Jagdverwaltung, sagt: «Leider werden die meisten dieser Fälle gar nicht gemeldet und wenn, dann bei der zuständigen Fischereiverwaltung.» Auch sei es praktisch aussichtslos, im Nachhinein den schuldigen Fischer ausfindig zu machen. Sollte es doch gelingen, ziehe ein solches Fehlverhalten Konsequenzen nach sich: «Eine saftige Busse ist gewiss.» Über den Entzug des Patents werde von Fall zu Fall entschieden.