Heil Harry!
Prinz Harry ist als Nazi verkleidet auf einer Kostümparty erschienen. Am Mittwochabend hat er sich für seinen Auftritt entschuldigt.
«Es tut mir sehr leid, wenn ich jemanden beleidigt habe. Es war eine schlechte Kostümwahl», erklärte Harry in einer Mitteilung. Die Zeitung «The Sun» druckte in ihrer Donnerstagsausgabe ein Foto von ihm mit einer Hakenkreuzbinde und titelte dazu «Harry der Nazi». Der Prinz ist die Nummer drei in der britischen Thronfolge.
Eine Kommentatorin des Fernsehsenders BBC bezeichnete den Vorfall als «überaus peinlich für Harry und das Königshaus insgesamt». Er stelle alles in den Schatten, was der 20-Jährige sich bisher geleistet habe. «Da zieht ein Sturm herauf», sagte sie.
Der Vorfall hat sich laut «The Sun» am Samstag auf einer Party des Olympiareiters Richard Meade ereignet. Harrys Bruder, der 22-jährige Prinz William, nahm als Wildkatze verkleidet an dem Fest teil.
Vertreter der jüdischen Gemeinde in Grossbritannien verurteilten den Auftritt Harrys. «Der Vorfall zeugt von schlechtem Geschmack, besonders im Vorfeld des Holocaust-Gedenktages, an dem die königliche Familie in führender Rolle beteiligt ist», hiess es in einer Erklärung.
Königin Elizabeth wird am 27. Januar unter anderem einen Empfang für Überlebende der Judenvernichtung geben. Der frühere Mediensprecher des Königshauses, Dickie Arbiter, sprach von einem «unglaublich dummen und arroganten» Verhalten Harrys.
Der Labour-Abgeordnete Doug Henderson, ein ehemaliger Staatssekretär im Verteidigungsministerium, sagte, der Prinz habe sich damit für die von ihm angestrebte Offizierslaufbahn disqualifiziert.
«Nach den Enthüllungen des heutigen Abends glaube ich nicht, dass dieser junge Mann für (die Eliteakademie) Sandhurst geeignet ist», sagte Henderson. «Bei jedem anderen würde ein Aufnahmeantrag in einem solchen Fall abgelehnt.»
Harry, der jüngere Sohn von Prinz Charles, hatte die Ausbildung in Sandhurst eigentlich in diesem Monat beginnen wollen, sie dann aber wegen einer Knieverletzung verschoben. Erst kürzlich war er wegen einer Rauferei mit einem Fotografen in die Schlagzeilen geraten. Davor hatte er unter anderem durch Drogenkonsum Aufsehen erregt.
(sda)