Nach Regel-SchockHeilsarmee-Teilnahme steht in den Sternen
Die christlichen Krieger wollen nach Malmö an den Eurovision Song Contest fahren. Ob sie aber wirklich teilnehmen, ist dennoch offen. Die Heilsarmee hofft auf eine Lösung mit dem SRF.
- von
- sei/bbe/los
Die Heilsarmee mit ihrem ESC-Song «You and Me».
Die Heilsarmee-Band möchte trotz Auflagen der Eurovision-Veranstalterin European Broadcasting Union (EBU) für die Schweiz am Eurovision Song Contest 2013 in Malmö teilnehmen. Mit einem definitiven Entscheid für eine Teilnahme will man aber noch zuwarten, denn es bestehen Zweifel.
«Die Darbietung von ‹You and me› ist ein Gesamtpaket mit Song, Kleidung und Show. Sie wurde als solches geplant und zum Sieger erkoren. Der Song hat in dieser Form auch in Malmö berechtigte Chancen. Dass zentrale Elemente ihres Auftritts plötzlich nicht mehr zugelassen sein sollen, erstaunt die Heilsarmee. Insbesondere die Auflagen in Bezug auf die Uniform sieht sie als fragwürdig. Alle anderen Bands können ihre Outfits selbst bestimmen», lässt die Heilsarmee in einem Statement verlauten.
Weiter heisst es darin: «Müsste die Heilsarmee den heute bekannten Auflagen vollumfänglich entsprechen, würde sie von einem Auftritt in Malmö absehen.»
Aufgeben aber wollen die Musiker noch lange nicht. Es werde zusammen mit dem SRF eine kreative Lösung gesucht, um einen Auftritt in Malmö trotz Auflagen zu realisieren, teilt die Heilsarmee mit. Sven Sarbach, SRF Bereichsleiter Show und Events und ESC Delegationsleiter: «Wir freuen uns, zusammen mit der Heilsarmee weiterhin am ESC-Projekt arbeiten zu können. In nächster Zeit werden wir mit der Heilsarmee zusammensitzen und die Möglichkeiten diskutieren.»
Um den gestellten Forderungen nachzukommen, müsste die Heilsarmee-Band sich einen Namen einfallen lassen. Zusätzlich wären für den Auftritt im ESC-Halbfinale Mitte Mai in Malmö andere Kostüme nötig. Beides darf nicht auf die christliche Organisation verweisen.
Am 17. Dezember deckte 20 Minuten Online auf, dass die Heilsarmee-Band, welche die Schweizer ESC-Vorentscheidung für sich entschieden hatte, ihren Namen ändern muss, wenn sie am Eurovision Song Contest 2013 in Malmö teilnehmen will. Auch ihre Uniformen verletzen die Regeln der European Broadcasting Union (EBU).
Name und Uniform sind nicht erlaubt, da die Heilsarmee eine Marke sei und «während dem Eurovision-Auftritt dürfen keinerlei Werbebotschaften vermittelt werden, auch nicht von Non-Profit-Organisationen», erklärt ESC-Sprecher Jarmo Siim.