Herisau AR«Das ganze Zentrum war vom Picknicktuch bedeckt»
Am Sonntag endete die achte Ausgabe des Bignik. Beim Kunstprojekt wurde in der Herisauer Innenstadt ein Picknicktuch in der Grösse von ungefähr 10’000 Quadratmetern ausgelegt.
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Am Sonntag wurden im Rahmen des achten Bignik in Herisau Tücher auf ungefähr 10’000 Quadratmetern ausgelegt.
Darum gehts
Vergangenen Sonntag ging das achte Bignik zu Ende, welches mit momentan 12’000 Tüchern jährlich noch grösser wird.
Der Herisauer Gemeindepräsident Max Eugster spricht von einem eindrücklichen Erlebnis.
Die Stiftungsrätin erklärt, woher die Stoffe kommen.
«Das ganze Zentrum von Herisau war bedeckt»
«Ein Picknicktuch, das jährlich wächst: Von und für die ganze Bevölkerung, als Vision bestehend aus exakt so vielen Tüchern, wie die Region Einwohnerinnen und Einwohner hat.» Diesen Schriftzug sieht man fast zuerst, wenn man die Internetseite des Projekts «Bignik» besucht.
Am Sonntag fand die achte Auslegung des Bignik in Herisau AR statt. Beim Kunstprojekt handelt es sich um ein grosses, rot-weisses Picknicktuch mit ungefähr 12’000 ausgelegten Tüchern. «Das ganze Zentrum von Herisau war bedeckt», sagt Karin Jung, Stiftungsrätin der Herisauer Stiftung Dorfbild, zu 20 Minuten.
So verlief das achte Bignik
«Es war ein perfekter Tag», heisst es in der Medienmitteilung der Stiftung Dorfbild Herisau, die das Bignik organisierte. Damit beziehen sie sich auf das sonnige und damit «perfekte» Picknick- oder «Bignik»-Wetter. Um neun Uhr morgens starteten die Organisatorinnen und Organisatoren damit, die Tücher in der Stadt auszulegen.
«Es gab viele Freiwillige, die sowohl morgens als auch abends geholfen haben, die Bignik-Module auszulegen und wieder zusammenzulegen. Dadurch waren wir morgens nach rund zwei Stunden damit fertig, die Tücher über eine Fläche von geschätzt 10’000 Quadratmetern auszulegen», so Jung. Trotzdem ist das Projekt aber noch weit von seinem Ziel entfernt, so viele Tücher auszulegen, wie die Ostschweiz Einwohner und Einwohnerinnen hat. Dieses soll bis 2040 erreicht und so gross wie ungefähr 100 Fussballfelder werden. Um das Ziel zu erreichen, kommen jedes Jahr an einem Tag Freiwillige zusammen, um Stoffteile zusammenzunähen. «Dieses Jahr kamen ungefähr 30 bis 40 Freiwillige über den Tag verteilt», sagt Jung.
Stoffe erhalten «zweites Leben»
2013 wurde das Bignik von den Aktionskünstlern Frank und Patrik Riklin ins Leben gerufen. Die Künstler sind der Ansicht, dass Kunst eine Funktion haben muss. Das Bignik als Kunstprojekt soll die Identität und Wahrnehmung der Region zwischen Säntis und Bodensee prägen.
Das stösst aber nicht überall auf Begeisterung. Auf Facebook kommentiert ein Herisauer beispielsweise: «Teure Stoffe lagen am Boden. Mit jedem Viereck könnte man für arme Menschen in der Schweiz ein Kleidungsstück machen.» Die Stoffe selbst wurden aber nicht einzig für das Projekt hergestellt. «Die Stoffe sind Spenden der Bevölkerung. Vorgängig haben wir zwei Tuchsammelstellen eingerichtet, wo die Herisauer Bevölkerung ihre Rot- und Weiss-Stoffe abgegeben konnte. Ich finde es toll, dass die Stoffe damit wie ein zweites Leben erhalten», sagt die Stiftungsrätin Karin Jung.
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