Feministischer Streik: Verletzter Polizist, festgenommene Demonstrantin – Polizei zieht Bilanz

Feministischer StreikVerletzter Polizist, festgenommene Demonstrantin – Polizei zieht Bilanz

Am Mittwoch gingen Zehntausende Frauen auf die Strasse, um für Gleichberechtigung zu demonstrieren. Alle Infos dazu findest du im Ticker.

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Mittwoch, 14.06.2023

Stadtpolizei Zürich zieht Bilanz

Laut der Stadtpolizei Zürich meldeten gegen 12.45 Uhr die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ), dass am Paradeplatz Demonstrierende mit Transparenten den Tramverkehr blockieren würden. Daraufhin rückten Einsatzkräfte aus und begannen die zum Teil mit massiven Drahtseilen gespannten Transparente zu entfernen. Dabei wurden die Polizistinnen und Polizisten von den Demonstrierenden bedrängt und einer der Polizisten durch einen Fusstritt gegen das Knie verletzt. Er musste ins Spital gebracht werden.

Eine 32-jährige Schweizerin wurde vor Ort festgenommen. Dabei kam es zu einem kurzen Reizstoffeinsatz, als sich andere Demonstrierende einmischten, um die Frau zu befreien. Die Festgenommene machte ebenfalls gesundheitliche Beschwerden geltend und wurde von der Polizeiwache aus mit der Sanität ins Spital gebracht.

Entlang der Umzugsroute kam es zu diversen Sprayereien, ansonsten verlief die Demo absolut friedlich, wie die Stadtpolizei Zürich in der Mitteilung schreibt.

Entlang der Umzugsroute kam es zu diversen Sprayereien, ansonsten verlief die Demo absolut friedlich, wie die Stadtpolizei Zürich in der Mitteilung schreibt.

20min/Taddeo Cerletti

Kurz nach 13 Uhr klebten sich dann drei Frauen vor dem Kunsthaus an ein Kunstobjekt. Daraufhin wiesen Beamte die drei Frauen weg. Die Verantwortlichen des Kunsthauses stellten Strafantrag wegen Sachbeschädigung gegen die Beteiligten. In der Zwischenzeit formierte sich ein unbewilligter Demonstrationszug mit über 200 Teilnehmenden und zog vom Paradeplatz zum Helvetiaplatz. Dort wurde ein Einkaufswagen in Brand gesetzt, der gelöscht werden musste.

Um 18 Uhr startete dann der bewilligte Demonstrationsumzug mit über 15'000 Personen. Kurz darauf musste dieser wegen eines Brandes im Niederdorf zuerst gestoppt und danach umgeleitet werden. Entlang der Umzugsroute kam es zu diversen Sprayereien, ansonsten verlief die Demo absolut friedlich, schreibt die Stadtpolizei Zürich in der Mitteilung weiter.

50'000 Personen in Bern

In Bern demonstrierten rund 50'000 Personen, schreibt das Feministische Streikkollektiv Bern in einer Mitteilung.

20min/Matthias Spicher

Stimmung entspannt und friedlich

Wie der Schweizerische Gewerkschaftsbund am Mittwoch mitteilte, haben in der ganzen Schweiz über 300'000 Menschen am feministischen Streiktag teilgenommen. In Zürich gingen gemäss letzten Hochrechnungen rund 120'000 Personen auf die Strasse, wie das Feministische Streikkollektiv Zürich am Abend auf Instagram schreibt. Wie unsere 20-Minuten-Reporterinnen und -Reporter in Bern und Zürich berichten, ist die Stimmung entspannt und friedlich.

Auf dem Bild ist der Demonstrationszug in Zürich zu sehen.

Auf dem Bild ist der Demonstrationszug in Zürich zu sehen.

20min/Taddeo Cerletti

Streitgespräch

Streitgespräch zwischen SP- und FDP-Nationalrätin

Auf dem Bundesplatz in Bern führte 20 Minuten ein Streitgespräch mit Tamara Funiciello (SP) und Christa Markwalder (FDP).

Frauen-Nati setzt Zeichen

«In Solidarität mit allen Frauen, die heute auf die Strasse gehen»: Die Frauen-Nati setzte beim Trainingsauftakt in Magglingen mit einem selbst bemalten Banner mit dem Schriftzug «Women Power» ein Zeichen. Stammspielerin Viola Calligaris (26) meinte zu 20 Minuten: «Wir wollten uns mit allen, die auf der Strasse sind, solidarisieren.»

Meriame Terchoun (27) pflichtete ihr bei: «Wir hätten uns alle gewünscht, dass wir mit den Frauen auf der Strasse sind.» Der Fokus liege aber klar auf der WM-Vorbereitung. «Das ist für uns genauso wichtig und wir wollen auch damit ein Zeichen setzen», so Terchoun weiter. Ähnlich sieht es Riola Xhemaili: «Wir haben darüber geredet und uns dann für ein Zeichen mit dem Plakat entschieden.»

20 Minuten

8000 bis 9000 Teilnehmende

Die Spitze des Demonstrationszugs befindet sich aktuell im Raum Wettsteinplatz. Die Kantonspolizei Basel-Stadt geht von rund 8000 bis 9000 Teilnehmenden aus.

Kundgebungszug in Basel

Auch in Basel gehen zahlreiche Frauen auf die Strasse. Der Kundgebungszug führt vom Theaterplatz über die Wettsteinbrücke ins Kleinbasel. Die Polizei ist mit Dialogteams vor Ort und hält sich eher im Hintergrund, wie ein 20-Minuten-Reporter vor Ort berichtet.

20 Minuten

Live-Berichterstattung

Jetzt startet der grosse Umzug. 20 Minuten berichtet erneut live aus Bern und Zürich.

20 Minuten

Frauen-Demo zieht vom Bundesplatz ab

Die Frauen-Demo zieht vom Bundesplatz ab – und zwar offenbar nicht ganz freiwillig. Deutlich früher als geplant werden die Teilnehmerinnen gemäss einer Reporterin vor Ort angewiesen, sich zur Schützenmatte vor die Berner Reitschule zu verschieben. Offensichtlich hielten sich die Teilnehmerinnen nicht an die Auflage, sich ruhig zu verhalten, bis die Session im Bundeshaus beendet ist. «Bei der bewilligten Kundgebung kam es zu einzelnen Lärmemissionen. Die Polizei nahm bei den Veranstaltern entsprechend Einfluss», bestätigt eine Mediensprecherin der Berner Kantonspolizei.

20 Minuten

Erdogan-Puppe angezündet

In Zürich zündeten die Demonstrantinnen eine Erdogan-Puppe an. Dazu riefen sie: «Schulter an Schulter gegen den Faschismus» und «Solidarisiert euch mit den kurdischen Genossinnen».

Demonstrantinnen zünden Erdogan-Figur an

Auf dem Zürcher Helvetiaplatz setzten Demonstrantinnen am Frauenstreik-Tag eine Erdogan-Puppe in Brand.

Friedliche Demo in Bern

In Bern ist es bisher friedlich. Trotz der Session darf die Demonstration auf dem Bundesplatz stattfinden. Die 20-Minuten-Reporterin konnte mit Demonstrantin Daisy sprechen. «Ich setze mich dafür ein, dass in der Schweiz mehr als nur zwei Geschlechter offiziell anerkannt werden. Es kann nicht sein, dass non-binäre und trans Menschen von der Gesellschaft exkludiert werden.»

«Habe 1000 Franken weniger verdient als ein männlicher Lehrling»

Lara nimmt dieses Jahr zum ersten Mal am feministischen Streik in Zürich teil. «Ich habe in der Lehre 1000 Franken weniger verdient als mein männlicher Kollege – dafür hatte ich gar kein Verständnis. Es ist wichtig, dass wir bei den Löhnen endlich eine Gleichberechtigung erreichen.»

«Eingriff der Polizei war unverhältnismässig»

Die 20-Minuten-Reporterin Janina Schenker war zum Zeitpunkt der Eskalationen beim Zürcher Paradeplatz nur wenige Meter entfernt bei einer bewilligten Aktion der Unia. Die Co-Leiterin der Unia Zürich-Schaffhausen hat die Eskalation nicht direkt mitbekommen. «Was ich im Video gesehen habe, zeigt aber, dass vonseiten der Polizei unverhältnismässig eingegriffen wurde.»

Live-Berichterstattung

Am feministischen Streik kam es zu Ausschreitungen. Ein Video zeigt, wie Polizisten bei einer unbewilligten Demo in Zürich auf Demonstrantinnen losgehen. 20 Minuten hat mit Teilnehmerinnen gesprochen und berichtet jetzt live aus Zürich und Bern.

«Wir fordern mehr Anerkennung»

Soraia Piccerillo von der Kita Mixmax ist mir einer übergrossen Tintenfisch-Figur in Bern unterwegs. «Wir fordern mehr Anerkennung, Wertschätzung und Ressourcen für die Kinderbetreuung. Damit wir einen guten Job machen können.»

20 Minuten

Reden in Bern

In Bern lässt das feministische Streitkollektiv verschiedene Rednerinnen und Redner auf den Wagen. Es werden Reden gehalten zu Themen, wie Frauenrechte, die Lohnschere und queere Anerkennung. Die Stimmung ist weiterhin gelassen aber die Reden tönen laut über den Platz.

Demo zieht Richtung Kreis 4

In Zürich zieht die unbewilligte Demo Richtung Kreis 4. Laut unserer 20-Minuten-Reporterin sind die Demonstrantinnen kurz vor 14 Uhr beim Helvetiaplatz angekommen.

20 Minuten

Programm beginnt auf dem Wagen

Das feministische Streitkollektiv beginnt das Programm auf dem Wagen. «Wir wollen zeigen, dass alte schweizerische Beteiligungsformen auch mit feministischen Inhalten möglich sind», sagt eine Sprecherin des feministischen Streitkollektivs. Sie präsentiert die sechs feministischen Inhalte, die zur Abstimmung stehen: «Es dürfen alle FLINTA*-Personen abstimmen.»

20 Minuten

Frauenstreik in Bern

Diverse Nationalrätinnen und Berner Parlamentarierinnen der SP und Grünen sind in Bern vor Ort.

20 Minuten

Entspannte Stimmung

Lila Stimmkarten werden in Bern verteilt. Laut unserer 20-Minuten-Reporterin läuft im Hintergrund rhythmische Musik, die Stimmung ist entspannt. Mit lila Konfettibomben beginnt die Veranstaltung in Bern.

20 Minuten