Probe-AlarmDie Sirenen heulten landesweit – jetzt zieht der Bund Bilanz
Heute ist in der gesamten Schweiz der jährliche Sirenentest durchgeführt worden. 99 Prozent der Sirenen funktionieren einwandfrei, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz berichtet.
- von
- Justin Arber
- Reto Bollmann
Darum gehts
Am Mittwoch, 1. Februar 2023, wurden ab 13.30 Uhr 5000 fixe Sirenenstationen und 2000 mobile Sirenen getestet.
Es ist der erste Sirenentest seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges, weshalb Schutzsuchende besonders sensibilisiert wurden.
Wie im letzten Jahr haben 99 Prozent der Sirenen einwandfrei funktioniert. Die Gemeinden und Kantone sind angehalten, die defekten Sirenen zu ersetzen.
Sie sind auf den Dächern von Schulhäusern oder Werkgebäuden installiert. 5000 fixe Sirenenstationen gibt es in der Schweiz, zusätzlich 2200 mobile Sirenen montiert auf Fahrzeugen. Damit die Alarmanlagen im Ernstfall auch zuverlässig funktionieren, werden sie ein Mal pro Jahr getestet.
Am Mittwoch (1. Februar) um 13.30 Uhr war es soweit. Während maximal einer halben Stunde klang aus den Lautsprechern der allgemeine Alarm, je nach Region auch das Signal für den Wasseralarm. Dieser ist vor allem wichtig für die Bevölkerungsgruppe, die in der Nähe von Stauseen wohnt. Seit 2018 betreibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS die App Alertswiss. Auch über sie können der Bund und die Kantone Warnmeldungen pushen.
99 Prozent der stationären Sirenen funktionieren
Wie das BABS am Mittwochnachmittag dann mitteilte, war der Test auch dieses Jahr erfolgreich. 99 Prozent der stationären Sirenen funktionierten demnach einwandfrei. Die Kantone und Gemeinden seien nun gehalten, die defekten Anlagen umgehend zu reparieren bzw. zu ersetzen. Da die Sirenen jedes Jahr getestet und festgestellte Mängel im Anschluss behoben werden, könne die Funktionssicherheit auf hohem Niveau gehalten werden, schreibt das BABS.
Warst du über die Sirenentests überrascht?
Zum fünften Mal konnten anlässlich des Sirenentests auch die Alertswiss-Kanäle getestet werden, wie das BABS mitteilt. Parallel zur Auslösung der Sirenen sei auf der Alertswiss Website, sowie auf der Alertswiss Mobile App eine Informationsmeldung ausgelöst worden. Mit den Alertswiss-Dienstleistungen könne sich die Bevölkerung in der Schweiz besser auf Katastrophen und Notlagen vorbereiten. Die Alertswiss-App gibt es kostenlos für Android- und für iOS-Systeme. Sie kann im Google Play Store und im App Store von Apple heruntergeladen werden.
Ukrainische Schutzsuchende wurden frühzeitig informiert
Wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) im Vorfel kommuniziert hatte, könnte der Sirenentest 2023 für manche Menschen jedoch negative Auswirkungen haben: «Dieses Jahr besteht ein erhöhtes Risiko, dass der Sirenentest bei den Schutzsuchenden aus der Ukraine Verunsicherungen und Ängste auslöst.» Aus diesem Grund stellte das BABS den Kantonen Informationen zum Sirenenalarm auf Ukrainisch zur Verfügung.
In der grössten Gemeinde des Kantons, in der Stadt Zürich, hat man laut der Asylorganisation Zürich (AOZ) Informationsschreiben in den Asylunterkünften aufgehängt. «Die Mitarbeitenden informieren die Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkünfte aber auch mündlich.» Des Weiteren finde unter den Geflüchteten über die sozialen Medien ein reger Austausch statt.
Wie es von der AOZ heisst, habe man aber nicht nur das vom Babs auf Ukrainisch verfasste Informationsschreiben an den Wänden angebracht. «Für geflüchtete Menschen aus anderen Ländern, wie beispielsweise Afghanistan oder dem Iran, sind ebenfalls Plakate in entsprechender Sprache aufgehängt worden.»
Was, wenn der Ernstfall eintritt?
Wird der allgemeine Alarm ausgelöst, so ist die Bevölkerung dazu aufgefordert das Radio einzuschalten, schreibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) auf ihrer Webseite. Bei einem Ernstfall werden so weitere Anweisungen verbreitet. Ergänzend zum Alarmierungs- und Informationssystem mittels Sirenen und Radio, alarmieren und informieren die Behörden die Bevölkerung bei Ereignissen auch via der App Alertswiss.
Der Wasseralarm bedeutet, dass eine unmittelbare Gefährdung unterhalb einer Stauanlage besteht. In diesem Fall ist die Bevölkerung aufgefordert, das gefährdete Gebiet sofort zu verlassen. Mit Merkblättern wird die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten bereits vorgängig über den Wasseralarm allgemein und besonders über die vor Ort gegebenen Fluchtmöglichkeiten informiert.
Keine News mehr verpassen
Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.