Jupp-Jupp-Hurra: Heynckes Bundesliga-Rekordsieger

«Ich musste 66 Jahre alt werden, um den Rekord von Otto Rehhagel zu brechen», so Jupp Heynckes bei Sky, als er auf die Wahnsinnszahl von 456 Siegen in der Bundesliga angesprochen wird. Bis vor dem Dreier der Bayern gegen Wolfsburg (2:0) in der 19. Runde lag der Gladbacher mit Otto Rehhagel (ex Bremen und Bayern) gleichauf bei 455 Siegen. «Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich überhaupt so lange aktiv auf der Trainerbank dabei bin», sagt der Mann, dessen Übername wegen seiner oft leuchtendroten Gesichtsfarbe «Osram» ist.

Nach insgesamt zehn Trainerstationen hatte Heynckes 2009 genug vom Zigeunerleben und wollte es 2009 in seiner «Casa de los Gatos» (Haus der Katzen) in Mönchengladbach ruhiger angehen. Daraus wurde aber nichts, denn der damalige Bayern-Manager Uli Hoeness holte ihn unerwartet aus dem Frührentner-Dasein. Hoeness hatte fünf Tage vor Saisonschluss Jürgen Klinsmann gefeuert und den Bayern sagt man halt nicht ab. Und schon gar nicht Uli Hoeness. Heynckes erreichte mit den Bayern noch Platz 2 und rettete die Saison mit der direkten Qualifikation für die Champions League.

Heynckes hatte der Fussball-Virus aber wieder infiziert. Im Juni 2009 unterschrieb er einen Vertrag bei Bayer Leverkusen. Im März 2011 gaben die Bayern frühzeitig die Verpflichtung des Gladbachers als neuen Cheftrainer ab der Saison 2011/12 bekannt. Ausgestattet mit einem Vertrag bis 2013.

«Ich habe immer noch grossen Spass an meinem Beruf und zwar unabhängig davon, dass es nie einfach ist, bei den Bayern Trainer zu sein. Aber das hier ist etwas, dass ist in meiner Laufbahn so nicht vorhersehbar gewesen.» Hinter den Routiniers Heynckes und Rehhagel reiht sich Felix Magath (384 Siege) ein, auch ehemaliger Bayern-Coach. Platz vier belegt Thomas Schaaf (354 Siege), der seit 1972 Mitglied beim SV Werder Bremen und seit 1999 durchgehend Trainer des Bundesligisten ist.