Einkaufstourismus«Hier arbeiten, aber in Deutschland einkaufen? Das ist mir zu blöd»
Dass Produkte im Ausland teurer geworden sind, ist eine Tatsache, die nicht alle Leserinnen und Leser stört – manche gehen trotzdem dort einkaufen. Die Meinungen darüber könnten nicht weiter auseinandergehen.

- von
- Deborah Gonzalez
Darum gehts
Die Inflation in den EU-Ländern ist deutlich höher als in der Schweiz.
Viele Früchte und Gemüse sind in Deutschland teurer als hierzulande.
Die Meinung der 20-Minuten-Community ist gespalten. Die einen fahren für ihren Einkauf weiterhin über die Grenze, andere finden, dass die Rechnung nicht aufgeht und es sich deshalb nicht lohnt.
Die Inflation ist in den Nachbarländern deutlich höher als in der Schweiz. In Deutschland kosten Lebensmittel nun mehr als 20 Prozent mehr als im Vorjahr. In der Schweiz sind es gerade mal 6,5 Prozent. Manche Lebensmittel wie Früchte und Gemüse sind hierzulande nun günstiger. Doch das hält einige Leserinnen und Leser der 20-Minuten-Community nicht davon ab, trotzdem über die Grenze nach Deutschland zu fahren. Andere finden, dass es sich bei den gegebenen Preisen nicht lohnt, den Einkauf im Ausland zu tätigen.
«Zu mühsam, hin- und herzufahren»
Birg etwa ist der Meinung, dass es sich schon seit längerem nicht mehr lohnt, für den Einkauf nach Deutschland zu fahren: «Bei den Fahrkosten rechnet es sich einfach nicht mehr – auch wenn das viele nicht wahrhaben wollen.»
Emankin geht etwas weiter und schreibt: «Es wäre mir zu mühsam und zu blöd, zweimal die Strecke zu fahren, um vermeintlich etwas billiger einzukaufen, und am Zoll anzustehen und Zeit zu verlieren. Die ganzen Kosten für das Auto und die Parkplatzsuche unter gestressten Billig-Einkaufstouristen zu teilen, ist auch nicht wirklich prickelnd.»
Fährst du für deinen Einkauf über die Grenze?
«Ich verdiene hier, ich arbeite hier, ich kaufe hier ein»
Denkpause weist auf ein anderes Problem hin: «Wer im Ausland einkauft, muss sich einfach bewusst sein, dass diese Anbieter ennet der Grenze in der Schweiz keine Steuern bezahlen und uns auch keine Arbeits- und Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen.» Betupfter hat eine ganz klare Meinung: «Ich verdiene hier, ich arbeite hier, meine Familie ebenfalls, und ich kaufe auch hier ein. Ist mir zu blöd, hin- und herzufahren, Schlange zu stehen und jetzt auch noch mehr für schlechtere Qualität zu bezahlen.»
Ähnlich sieht es a4: «Man soll dort einkaufen, wo man das Geld verdient.» Ausserdem: «Wenn man in der Schweiz in den Discounter-Läden einkauft, kann man auch günstig einkaufen und sparen, wenn man die Aktionen nutzt. Und jetzt, wo das Benzin schon länger teurer ist, lohnt es sich eh nicht, nach Deutschland zu fahren.»
«Deutschland hat ein Riesensortiment»
Trotz der Preiserhöhungen kaufen einige Leserinnen und Leser weiterhin in Deutschland ein. So auch bonifatz. Er meint: «Die Schweiz ist hoffnungslos überteuert. Hier gibt es immer die gleichen geschmacklosen Dinge und keine Vielfalt. In Deutschland kauft man unter dem Strich immer noch um einiges billiger ein und hat zudem auch noch ein Riesensortiment. Davon können die Läden hierzulande nur träumen.»
Auch talayah fährt für ihren Einkauf weiter über die Grenze: «Es lohnt sich noch immer, Lebensmittel, Kleider, Kosmetik – ich spare pro Monat etwa 400 Franken und verbinde den Einkauf mit einem Mittag- oder Abendessen und bringe mein Auto in den Service. Es rechnet sich also.»
«Man kann Hunderte Franken sparen»
Caedus rechtfertigt seine Wahl wie folgt: «Solange die Grundnahrungsmittel wie Milch, Brot, Mehl, Eier, Fleisch, Reis, Pasta, lokale Früchte und Gemüse etc. in Deutschland weiterhin ein Drittel bis die Hälfte günstiger sind als in der Schweiz, gehe ich weiterhin wöchentlich in den grossen Kanton.»
Eremit sieht es ähnlich: «Für den alltäglichen Einkauf lohnt es sich natürlich nicht, über die Grenze zu gehen. Erstens sind gewisse Produkte nicht viel günstiger, ausserdem bezahlt man Benzin und/oder mit Lebenszeit. Ich zahle lieber zehn bis 20 Franken mehr, habe aber dafür zwei Stunden mehr von diesem Tag. Jedoch kann man bei einem Grosseinkauf, wo dann auch Hygieneartikel, lang haltbare Produkte etc. dabei sind, locker das Doppelte und Dreifache für den gleichen Preis und die gleiche Qualität einkaufen und somit Hunderte Franken sparen.»
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