Roger Federer: «Hier begegne ich meinen Dämonen»

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Roger Federer«Hier begegne ich meinen Dämonen»

Erst waren es 75, dann fehlte er sogar 192 Tage. Roger Federer kehrt an den Ort zurück, wo seine Odyssee 2016 ihren Lauf nahm: Melbourne.

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Sonntag, 15. Januar 2017Federer holt sich den letzten Schliff vor dem endgültigen Comeback.

Sonntag, 15. Januar 2017Federer holt sich den letzten Schliff vor dem endgültigen Comeback.

AP/kin Cheung
Er trifft am Montagvormittag Schweizer Zeit ca. 10.30 Uhr auf Jürgen Melzer.

Er trifft am Montagvormittag Schweizer Zeit ca. 10.30 Uhr auf Jürgen Melzer.

AP/kin Cheung
Samstag, 15. Januar 2017Wie in den Jahren zuvor, ist Federer mit von der Partie, wenn in der Rod Laver Arena der Kids Day über die Bühne geht.

Samstag, 15. Januar 2017Wie in den Jahren zuvor, ist Federer mit von der Partie, wenn in der Rod Laver Arena der Kids Day über die Bühne geht.

FreshFocus/Zuma Sports Wire

«Ich liebe Australien, die Leute und den unglaublichen Support, den ich hier kriege. Ein Stück weit ist es auch die Heimat des Tennis. Ich mag dieses Land einfach enorm», schwärmt Roger Federer unmittelbar vor dem Start des Australian Open. 2016 meinte es Down Under nicht gut mit dem Schweizer. Es war der Beginn einer Odyssee, der er im Sommer mit dem vorzeitigen Saisonende selbst ein Ende setzte.

Es begann mit einer Erkältung in Brisbane und ging weiter mit dem Halbfinal-Out in Melbourne, wo er von Novak Djokovic über weite Strecken vorgeführt wurde. Der bitterste Ausrutscher folgte aber erst nach seinem Aus und nicht auf dem Tennisplatz, sondern im Badezimmer. Federer zog sich eine Knieverletzung zu, als er seinen Zwillingstöchtern Badewasser einlassen wollte.

Adrenalin und Schweiss anstatt Massagen

Das Malheur bezahlte der 35-Jährige mit der ersten richtigen Operation in seinem Leben. 75 Tage nach der Halbfinal-Niederlage in Melbourne gab er in Monte Carlo sein Comeback. Noch nie musste eine Tennissaison so lange ohne Federer auskommen. Was damals niemand ahnte: Die nächste Durststrecke kam bald, nach Wimbledon, und war fast dreimal so lang. 189 Tage zählen wir bis heute, bei seinem Comeback am Montag werden es 192 sein.

Nachgefragt, was er heuer von Melbourne erwartet, beschwört Federer die bösen Geister kurz selbst. Er kehre an den Ort zurück, «wo das Schlechte vergangenes Jahr mit den Knieproblemen seinen Lauf nahm. Gewissermassen begegne ich hier meinen Dämonen», so Federer, der wiederholt betont, wie sehr er die Rückkehr auf die Tour herbeigesehnt und wie sehr er das Trainieren satt hat. «Ich bin ein Match-Spieler und mag die grosse Bühne. Ich habe die Trainingsplätze satt, die Fitnesscenter und Massageliegen ebenfalls.»

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