USAHier fischt das Militär den chinesischen Spionageballon aus dem Meer
Nach dem Abschuss eines mutmasslichen chinesischen Spionageballons über dem Meer hat China angekündigt, «seine Interessen zu schützen». Das Wrack wurde mittlerweile geborgen.
Darum gehts
Marine-Soldaten der US Navy haben vor der Küste South Carolinas den Ballon geborgen.
Zuvor holte ein F-22 Raptor das Flugobjekt mit einer Rakete vom Himmel.
Laut den USA soll es sich um einen chinesischen Spionageballon gehandelt haben.
Das US-Militär hat am Dienstag mit der Bergung der Wrackteile des mutmasslichen chinesischen Spionageballons begonnen, wie das Verteidigungsministerium auf seiner Seite schreibt. Laut dem Luftwaffengeneral Glen D. VanHerck, der Kommandeur des Nordamerikanischen Luft- und Raumfahrtverteidigungskommandos ist, haben die Bergungsarbeiten gegen zehn Uhr morgens begonnen. Ursprünglich war bereits am Montag eine Bergung geplant, stürmisches Wetter vereitelte dies aber.
«Ballon gehört der chinesischen Volksrepublik»
China hat nach dem Abschuss des Ballons über den USA einen «entschlossenen Schutz seiner legitimen Rechte und Interessen» angekündigt. «Der Ballon gehört nicht den Vereinigten Staaten», sagte Aussenministeriumssprecherin Mao Ning am Dienstag. Auf die Frage, ob China die Trümmer zurückhaben wolle, sagte sie nur, der Ballon gehöre der Volksrepublik und ging nicht weiter ins Detail.
Ballons werden oft für wissenschaftliche Zwecke eingesetzt – und seit Langem schon auch für Spionage. Im Amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) wie auch im Ersten Weltkrieg dienten Fesselballons etwa dazu, feindliche Truppenbewegungen auszukundschaften.
Zwischenstück zwischen Satellit und Flugzeug
Höhenballons wie der über den USA abgeschossene bewegen sich in der Stratosphäre – also in der Schicht der Erdatmosphäre zwischen rund 15 und 50 Kilometern Höhe. Dort kommen sie Flugzeugen nicht in die Quere, da diese niedriger fliegen. Satelliten wiederum kreisen in deutlich grösserer Entfernung um die Erde.
Stratosphärenballons sind in der Regel unbemannt. Sie können in kürzester Zeit Hunderte Kilometer zurücklegen und viele Tage in der Luft bleiben. Sie werden von Winden bewegt, die je nach Höhe in verschiedene Richtungen wehen. Mithilfe von Windprognosen kann man sie relativ genau zu bestimmten Zielen schweben lassen. Zum Teil sind Stratosphärenballons auch mit halbautonomen Navigationssystemen ausgestattet.
Da sie ohne teure Raketen gestartet werden können, ist ihr Einsatz deutlich günstiger als der von Satelliten. Ein weiterer Vorteil: Von Ballons aus lassen sich einfacher hochauflösende Fotos und bessere Videos machen, da sie näher an der Erdoberfläche sind. Sie sind zudem für Radarsysteme schwer erkennbar.
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